Das Wasser, das wird benutzen, wird ständig auf verschiedene Werte hin überprüft. Einer von ihnen ist der pH-Wert. Er gibt uns Informationen darüber, ob eine Lösung – in diesem Fall das Wasser – einen sauren oder basischen Charakter hat. Da wir Menschen für unsere Gesundheit einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt benötigen, muss auch unser Trinkwasser einen bestimmten pH-Wert haben. Ist der Säure-Basen-Haushalt in Balance, befindet er sich in seinem Optimum.
Was versteht man unter dem pH-Wert?
Ein pH-Wert (Maß für die Wasserstoffionenkonzentration) wird als einfache Zahl zwischen 0 und 14 ausgedrückt. Er gibt die Wasserstoff- und Hydroxidionen-Aktivität in wässriger Lösung an. In purem Wasser werden immer ein paar Wassermoleküle in ein Wasserstoffion und ein Hydroxidion gespalten. Auch verschiedene Getränke weisen unterschiedliche pH-Werte auf:
Kaffee: pH-Wert 5
Wein: pH-Wert 4
Cola: pH-Wert 2-3
Bier: pH-Wert 4,5
Welchen pH-Wert hat Wasser?
Alles, was unter dem neutralen Wert von 7 auf der pH-Skala liegt, gilt als sauer. Alles, was darüber liegt, wird als basisch oder alkalisch bezeichnet. Je weiter der Wert von 7 abweicht, desto stärker ist die Säure oder Base.
Verschiedene Arten von Wasser haben unterschiedliche pH-Werte:
Destilliertes Wasser: pH-Wert 5
Leitungswasser/Trinkwasser: pH-Wert 7 – 8,5
Regenwasser: pH-Wert 5,6 – 5,8
Mineralwasser mit Kohlensäure: pH-Wert 5,5 – 6,5
Heizungswasser: pH-Wert 8,2 – 1o
Kalkwasser: pH-Wert 12
Der optimale pH-Wert für Trinkwasser
Unser Trinkwasser wird in Bezug auf den pH-Wert streng kontrolliert. Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass das Leitungswasser einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,5 haben muss. Somit befindet sich das Wasser im neutralen bis basischen Bereich der pH-Skala.
Die Bedeutung des pH-Wertes im Trinkwasser
Wenn die Proben nicht den Anforderungen entsprechen, greifen die regionalen Wasserversorger ein und regulieren das Wasser. Von einem angemessenen pH-Wert hängt sowohl die Gesundheit des Menschen als auch die Materialbeständigkeit der Leitungen ab.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für Versorgungsunternehmen und Hausbesitzer von entscheidender Bedeutung, einen konstanten pH-Wert zu erhalten. Dieser hat einen erheblichen Einfluss auf die Wahl des Materials für Wasserleitungen. Werden diese Vorgaben nicht eingehalten, besteht die Gefahr der Korrosion.
Verzinkter Stahl: Bei einem pH-Wert von weniger als 7,5 kann es zur Korrosion an verzinkten Stahlrohren kommen. Dies kann zu Materialverschlechterungen oder -veränderungen führen.
Kupferrohre: Kupferrohre geben vermehrt Kupfer an das Wasser ab, wenn der pH-Wert unter 7 liegt.
Zementhaltige Materialien: Zementhaltige Werkstoffe werden durch saures Wasser mit einem pH-Wert zwischen 4 und 6,5 geschädigt.
Trinkwasserleitungen aus korrosionsbeständigem Stahl, innenverzinntem Kupfer oder Kunststoff sind unbedenkliche Materialien. Die unterschiedlichen pH-Werte des Wassers wirken sich sowohl auf die Leitungen als auch auf den menschlichen Körper aus.
Sauer oder basisch?
Die Gesundheit und das Wohlbefinden des Körpers werden stark von den Lebensmitteln beeinflusst, die man zu sich nimmt. Vor allem der Konsum von basischem Wasser wird immer beliebter und Wasserionisierer werden für ihre gesundheitlichen Vorteile angepriesen.
Alkalisches Wasser kommt in der Natur nicht vor und muss daher mit teuren Aufbereitungsanlagen hergestellt werden. Für den regelmäßigen und hohen Konsum von alkalischem Wasser gibt es keine eindeutigen Beweise für seinen gesundheitlichen Nutzen oder seine Wirkungsweise im menschlichen Körper. Es gibt sogar Tendenzen, die darauf hindeuten, dass regelmäßiger und starker Konsum von basischem Wasser zu einem Überschuss an Magensäure führen kann.
Außerdem wird ein basisches oder saures Lebensmittel nicht durch das Etikett bestimmt, sondern durch seine Wirkung auf den Körper. Dazu gehören also auch Lebensmittel, die die körpereigene Basenbildung aktivieren, die aber beim Verzehr keinen basischen pH-Wert aufweisen. Das Gleiche gilt für den Säurehaushalt. Ein Organismus benötigt einen optimalen pH-Wert, um das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen und somit die Gesundheit zu erhalten.
Wie wird der pH-Wert im Wasser gemessen?
Der pH-Wert des Trinkwassers kann mit verschiedenen Methoden gemessen werden. Beim sogenannten Potenziometrie-Verfahren wird eine mit einer Pufferlösung gefüllte Glaskugel in das zu messende Wasser getaucht. Zwischen der Innen- und Außenseite der Kugel entsteht durch die Neigung der Wasserstoffionen eine elektromotorische Kraft, die vom pH-Wert abhängt. Diese Spannung wird mit zwei Bezugselektroden gemessen.
Mit Hilfe des ionensensitiven Feldeffekttransistors (ISFET) wird durch die Gate-Membran ersichtlich, dass sich eine Spannung aufbaut. Aus diesem messbaren Spannungssignal kann der pH-Wert einer Flüssigkeit bestimmt werden.
Ein Indikatorfarbstoff wird verwendet, um den pH-Wert des Wassers auf eine viel einfachere Weise zu bestimmen. Die Farbveränderungen von Indikatorsubstanzen werden visuell gemessen und mit Hilfe einer Farbvergleichsskala auf kolorimetrische Konsistenz geprüft. Ein gutes Beispiel dafür ist die Verwendung von Messstreifen mit verschiedenfarbigen und nebeneinander liegenden Feldern, was zu optimal ablesbaren Ergebnissen führt.
Wie beeinflusst der pH-Wert den menschlichen Organismus?
Eine falsche und ungesunde Ernährung kann das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers stören, was sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt.
Wenn der optimale pH-Wert des Blutplasmas von 7,41 entweder zu sehr erhöht oder gesenkt wird, entsteht ein krankhafter Zustand. Diese starken Abweichungen vom optimalen pH-Wert können vom Körper nicht mehr reguliert werden und führen zum Tod.
Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln führt häufig zu einer leichten Übersäuerung des Körpers. Übersäuerung ist jedoch nicht gleichbedeutend mit vorübergehendem Sodbrennen. Vielmehr resultiert der Zustand aus der Aufnahme von Lebensmitteln, die die Säureproduktion im Körper über einen längeren Zeitraum anregen.
Der Säure-Basen-Haushalt im Körper
Durch eine ausgewogene Ernährung kann der pH-Wert im Körper stark beeinflusst werden. Denn durch die Auswahl der Lebensmittel kann selbst bestimmt werden, welche sauren oder alkalischen pH-Werte sich bei der Verarbeitung der Nährstoffe bilden. Der Verzehr von zu vielen säurebildenden Lebensmitteln, wie tierischen Proteinen oder Fertiggerichten, kann den Körper übersäuern.
Zu den Symptomen der Übersäuerung gehören Müdigkeit und Erschöpfung, Leistungs- und Konzentrationsschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen, Nervosität und Stressempfindlichkeit. Auch Krankheiten wie Arthritis oder sogar Schlaganfälle im fortgeschrittenen Alter können die Folgen sein.
Eine so starke Übersäuerung kann nicht allein mit pH-neutralen Getränken neutralisiert werden. Insbesondere müssen ausreichend basenbildende Lebensmittel wie frisches Gemüse, Kräuter, Obst, Karotten, Vollkornprodukte, Beeren und Nüsse verzehrt werden, um eine Übersäuerung des Körpers auszugleichen.
Leitungswasser ist eine gute Alternative
Es ist deshalb wichtig, auch den pH-Wert des Trinkwassers zu überwachen. Viele Flüssigkeiten sind der Gesundheit abträglich und bringen den Säurehaushalt aus dem Gleichgewicht. Leitungswasser, das von hervorragender Qualität ist und als Trinkwasser getrunken werden kann, kann sicherlich eine hervorragende Ergänzung der täglichen Ernährung sein. Dies gilt jedoch nicht für jeden Ort und jede Wasserquelle.
Zwar kann nicht immer garantiert werden, dass das Trinkwasser den Transport vom Wasserwerk ohne Verunreinigungen übersteht, dennoch wird es gewissenhaft kontrolliert, und der rechtliche Rahmen ist strenger als für alle anderen Lebensmittel. In zahlreichen Studien wurde nachgewiesen, dass Leitungswasser genauso gut ist wie Wasser aus Flaschen.
An vielen Orten hat Leitungswasser die gleiche Mineralienkonzentration wie das im Handel erhältliche Produkt. Im Wasser sind Mineralien wie Kalzium und Magnesium enthalten, die für die Aufrechterhaltung gesunder Knochen und Muskeln sowie der Nervenfunktion wichtig sind. Auch Natrium, Kalium und Sulfat im Wasser spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit.
Der pH-Wert im Wasser für weitere Bereiche
Für Privatpersonen ist es nicht notwendig, den pH-Wert des Wassers für den normalen Verbrauch zu senken oder zu erhöhen – das machen die regionalen Wasserversorger. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen ein bestimmter pH-Wert erforderlich ist, zum Beispiel für ein Aquarium oder einen Swimmingpool.
pH-Wert im Aquarium
Da Fische erhebliche Probleme haben, wenn der pH-Wert in ihrem Lebensraum nicht angemessen ist, ist die Aufrechterhaltung des richtigen pH-Werts im Aquarium von entscheidender Bedeutung. Er entspricht allerdings nicht immer dem von den Fischen bevorzugten Wert.
In solchen Fällen ist eine pH-Anpassung erforderlich. Ein Überschuss an CO2 senkt den pH-Wert. Mehr Oberflächenströmung (Strömung) treibt CO2 aus und erhöht so den pH-Wert. Wenn dies nicht gelingt, können auch Wasseraufbereiter verwendet werden.
pH-Wert im Swimmingpool
Idealerweise liegt der pH-Wert im Pool zwischen 7,0 und 7,4. Weicht der pH-Wert von diesem Bereich ab, kann er mit Wasseraufbereitungsmitteln wie pH-Plus und pH-Minus korrigiert werden.
Der pH-Wert in Swimmingpools kann aufgrund von weiteren Einflussfaktoren wie Regenwasser oder ungelöste Feststoffe (Verunreinigungen) beeinflusst werden. Sie bestehen aus organischen und anorganischen Partikeln. Organische Stoffe werden von allem produziert, was lebt, wie Tiere und Pflanzen. Nicht lebende Stoffe wie Sand und Steine sind anorganische Stoffe. Hier kann der TDS-Wert helfen, um herauszufinden, wie sauber oder schmutzig das Poolwasser ist.
Häufige Fragen zum pH-Wert im Wasser
Beim dem Thema pH-Wert von Wasser kommen immer wieder Fragen auf. Im Folgenden werden die am häufigsten gestellten Fragen beantwortet.
Welcher pH-Wert von Wasser ist gut?
Der optimale pH-Bereich für Wasser liegt zwischen 7,0 und 8,5. Anlagen zur Wasserversorgung und auch Menschen profitieren von pH-Werten innerhalb dieses Bereichs.
Welcher pH-Wert von Wasser ist gefährlich?
Die deutsche Trinkwasserverordnung legt den pH-Wert für Trinkwasser auf 6,5 bis 9,0 fest. Weichen die Werte hiervon ab, kann sich das auf Mensch und Umwelt negativ auswirken.
Warum ist der pH-Wert von Wasser nicht immer neutral?
Der pH-Wert eines Wassers wird durch die Menge der vorhandenen Wasserstoffionen bestimmt. Wenn viele Wasserstoffionen vorhanden sind, ist der pH-Wert niedrig, was bedeutet, dass das Wasser sauer ist. Sind wenige Wasserstoffionen vorhanden, ist der pH-Wert hoch, was bedeutet, dass das Wasser basisch ist.
Das Fazit – Ein neutraler pH-Wert beim Trinkwasser ist ideal
Saures Wasser ist nicht nur schädlich für den menschlichen Körper, sondern beschädigt auch die Rohrleitungen, wenn der pH-Wert unter 7 oder über 8,5 liegt. Für Trinkwasser sollte der pH-Wert deshalb in diesem Bereich liegen.
pH-neutrale Getränke können den Säure-Basen-Haushalt jedoch nicht ausgleichen. Daher sollte auf eine ausgewogene, gesunde und basenbildende Ernährung geachtet und ausreichend reines Wasser getrunken werden. Es ist recht einfach, die Wasserqualität zu beurteilen. Sie ist von Region zu Region unterschiedlich, steht aber dem Wasser aus der Flasche in nichts nach.