Täglich verliert der Mensch circa zwei Liter Wasser über die Atmung, den Schweiß und den Urin. Über den Konsum wasserhaltiger Nahrungsmittel wie Gemüse kann sichergestellt werden, dass dem Körper ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung steht. Ergänzend sollte ausreichend Wasser konsumiert werden.
Benötigt der Organismus Flüssigkeit, stellt sich in der Regel ein Durstgefühl ein. Doch in stressigen Situationen, auf Reisen, bei ungewöhnlichen Temperaturverhältnissen oder in Folge eines gestörten Durst-Empfindens kann es vorkommen, dass zu wenig Wasser aufgenommen wird.
Scheidet der Körper mehr Wasser aus als zugeführt wird, kommt es zu einem Flüssigkeitsmangel. Die Austrocknung des Körpers wird im Volksmund als Dehydration bezeichnet. In der Medizin wird der Prozess der Austrocknung dagegen als Dehydratation und der Wassermangel selbst als Exsikkose betitelt. Dabei erfolgt eine Abspaltung von Wasser.
Das Gegenteil der Dehydratisierung ist die Hydratisierung. Hier wird zu viel Wasser aufgenommen und übt unter Umständen Druck auf das Gehirn aus. Eine Entwässerung wird unterbunden.
Die Austrocknung kann folgende Formen aufweisen:
Isotone Dehydration: Dem Körper fehlt Natrium und Körperwasser zu gleichen Teilen.
Hypotone Dehydration: Der Körper verfügt über eine höhere Wassermenge als Natriummenge.
Hypertone Dehydration: Der Körper weist eine höhere Natriummenge als Wassermenge auf.
Mögliche Ursachen einer Dehydratisierung
Der Betroffene trinkt zu wenig: Wer zu wenig Wasser aufnimmt und gleichzeitig schwitzt oder sich körperlich betätigt, verliert Wasser und Salze.
Der Betroffene leidet unter Durchfall: Schwere Durchfälle führen dazu, dass der Elektrolyt-Haushalt gestört wird und Wasser verloren geht. So kann eine Grippe dazu führen, dass der Körper austrocknet.
Der Betroffene leidet an Erbrechen: Auch über die Speiseröhre und den Mund-Rachenraum können Wasser und Elektrolyte verloren gehen.
Der Betroffene weist eine andere Viren- oder Bakterieninfektion auf: Generell können Erkrankungen in Folge einer Infektion, beispielsweise eine Lungenentzündung oder eine Hirnhautentzündung, dazu führen, dass viel Flüssigkeit ausgeschieden und wenig Flüssigkeit konsumiert wird.
Der Betroffene blutet: Ein Blutverlust, ausgelöst durch die Menstruation, innere Blutungen oder äußere Verletzungen, kann zu einer Dehydratisierung führen.
Der Betroffene leidet an Verbrennungen: Schwere Verbrennungen sind Hautverletzungen. Über jede Beschädigung der Hautschichten kann der Körper Wasser verlieren.
Die Niere des Betroffenen versagt: Ein Nierenversagen geht damit einher, dass die Nierenfunktionen unterbunden werden. In diesem Fall wird kein oder zu wenig Urin ausgeschieden. Im Rahmen der Behandlung kann es zu einem Wassermangel durch eine erhöhte Harnausscheidung kommen.
Die Nebennierenrinde ist in ihrer Funktion gestört: Stress oder körperliche Aktivitäten können eine Dehydratisierung auslösen, wenn Morbus Addison vorliegt.
Der Betroffene ist Diabetiker: Diabetes mellitus kann mit einer erhöhten Harnausscheidung, Erbrechen und Übelkeit einhergehen. Aus diesem Grund besteht die Gefahr der Dehydratisierung.
Der Betroffene nimmt entwässernde Medikamente ein: Bei Ödemen, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen werden häufig Medikamente verschrieben, die zu einem Flüssigkeitsverlust führen können.
Was ist der Unterschied zwischen einer Dehydratisierung und einer Dehydrierung?
Der Begriff Dehydratisierung (oder Dehydratation) beschreibt den Prozess der Austrocknung des menschlichen Körpers. Doch kann die Begrifflichkeit “Dehydrierung” synonym verwendet werden?
Was ist „Dehydrierung“?
Zwar wird die Bezeichnung Dehydrierung umgangssprachlich ebenfalls für einen gestörten Wasserhaushalt verwendet, beschreibt in der Chemie jedoch eine chemische Reaktion. Denn bei der Dehydrierung lässt sich eine Abspaltung der Wasserstoffe aus einer chemischen Verbindung beobachten.
Dabei handelt es sich im Regelfall um zwei H-Atome und zwei Elektronen. In der Biochemie sind die Dehydrogenasen, spezielle Enzyme, für den Prozess der Oxidation verantwortlich. Bei diesem Vorgang entstehen reduzierte Substrate.
Kommen Zinkchlorid, Schwefelsäure oder andere wasserabspaltende Mittel vor, reagieren die Alkohole bei Wärme zu den Alkenen. Großtechnisch kann die Dehydratisierung der Alkohole mit Katalysatoren erfolgen.
Dehydratation dagegen beschreibt den Verlust von Flüssigkeiten. Hier gilt: Um Symptome zu vermeiden, sollte Leitungswasser oder Mineralwasser konsumiert werden. Als gesundheitsförderlich wird Wasserstoffwasser, auch H2 genannt, angesehen.
Was sind die Symptome einer Dehydratisierung?
- Durst
- Trockene Haut
- Trockene Schleimhäute im Mund-Rachenraum, Magen-Darm-Trakt, den Augen, den Gelenken und der Scheide
- Kopfschmerzen
- Geringe Urinausscheidung
- Dunkler Urin
- Schwindel
- Herzrasen
- Eingesunkene Augen
- Falten
- Niedriger Blutdruck (<100 zu 60 Millimeter-Quecksilbersäule bei Frauen und <110 zu 60 Millimeter-Quecksilbersäule bei Männern)
- Einschränkung des Tages-, Normal- oder Alltagsbewusstseins
Dehydratisierung – was tun?
Wer eine leichte Dehydratisierung vermutet und über den Tag hinweg etwas zu wenig Wasser aufgenommen hat, kann den Wasserhaushalt innerhalb der nächsten Stunden ins Gleichgewicht bringen. Dies ist möglich, indem Betroffene möglichst viel trinken.
Treten jedoch Symptome auf, die über einen trockenen Mund, dunklen Urin oder Konzentrationsschwierigkeiten in Folge einer reduzierten Flüssigkeitsaufnahme hinausgehen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Dehydratisierung: Welche Personen sind besonders betroffen?
Häufig sind ältere Menschen von einer Dehydratisierung betroffen. Denn sie leiden oft unter einem gestörten Durst-Empfinden und können aus diesem Grund nicht mehr einschätzen, ob sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Ein Anzeichen können Verwirrtheitszustände sein, die auftreten, obwohl keine Demenz diagnostiziert wird.
So kann man einer Dehydratisierung vorbeugen
Viele Menschen trinken zu wenig und deuten die Symptome falsch. Doch wie schützt man sich vor einer Dehydratisierung beziehungsweise einer Dehydratation? Da der Körper permanent Wasser über den Atem, die Haut und den Urin ausscheidet, ist es sinnvoll, jeden Tag auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Dies ist mit einfachen Mitteln umsetzbar. Um einen Überblick über die konsumierte Menge zu erhalten, kann ein Wasser-Tagebuch hilfreich sein.
Dabei gilt: Durst ist immer ein Anzeichen dafür, dass der Körper Wasser benötigt. Damit es gar nicht erst zu einer Dehydratisierung kommen kann, lohnt es sich deswegen, vorausschauend zu trinken – und nicht erst in Folge eines Durstgefühls.
Wie viel Wasser sollte man pro Tag trinken?
Experten empfehlen eine Flüssigkeitszufuhr von 1 bis 3 Liter pro Tag, um eine Dehydratation zu vermeiden. Unter oder über der Angabe sollte der tägliche Wasserkonsum nicht liegen. Alternativ zu Wasser können ungesüßter Tee oder Brühe getrunken werden.
Die Gesundheit kann zudem von dem Konsum von gefiltertem Wasser profitieren. Arzneimittelrückstände, Pestizide, Düngemittel und Schadstoffe aus den Wasserleitungen können auf diese Weise zuverlässig entfernt werden. Wer zudem kein kalkhaltiges Wasser trinken oder die Lebensdauer der elektrischen Geräte verlängern möchte, greift zu einem speziellen Kalk-Filter.