Jeder Mensch braucht ausreichend Wasser, damit sein Körper und seine Organe richtig funktionieren. Die Menge an Wasser oder Flüssigkeit, die wir pro Tag benötigen, ist unterschiedlich. Wenn wir durstig sind, signalisiert uns der Körper, dass unsere Vorräte zur Neige gehen. Deshalb sollten wir uns um mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag bemühen. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser. Leitungswasser, Mineralwasser, Quellwasser und andere Sorten konkurrieren auf dem Markt. Mineralwasser ist das beliebteste Wasser in Deutschland. Doch ist es tatsächlich so gesund und gut für uns?
Wasser, die Quelle des Lebens
Wasser ist eine klare, farblose, geschmack- und geruchlose Flüssigkeit. Der menschliche Körper besteht zu über 50 Prozent daraus. Ein Mensch würde nicht länger als sieben Tage überleben, wenn er kein Wasser zu sich nehmen würde.
Wasser nimmt eine lebensnotwendige Rolle in unserem Körper ein. Es gilt als:
- Wärmeregulator
- Transportmittel für Blut, Schweiß und Harn
- Lösungsmittel für fast alle Zellstoffe
- Liquider Baustein für Körperzellen und Körperflüssigkeiten
Warum ist Wasser so wichtig für den Körper?
Der individuelle Wasserbedarf hängt von den Flüssigkeitsverlusten über Haut, Nieren, Darm und Lunge ab. Ausgeglichen werden sie durch das Trinken, Essen und Oxidationswasser, was bei der Verbrennung der Fettsäuren und Glukose entsteht.
Die größten wasserhaltigen Körperorgane – Gehirn, Leber und Muskeln – sind besonders anfällig für Wassermangel. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt um bis zu 20 Prozent, wenn ein bis 1,5 Liter Schweiß verloren gehen – etwa ein Prozent des Körpergewichts.
Ein ein- bis fünfprozentiger Wassermangel verursacht Durst, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, erhöhte Herztätigkeit und Körpertemperatur sowie Übelkeit. Da das Blut dicker und zähflüssiger geworden ist, muss das Herz nun härter arbeiten.
Eine Person, die bis zu zehn Prozent an Wasser verliert, kann Schwindel, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwierigkeiten beim Gehen, Taubheit der Gliedmaßen und Schwierigkeiten beim Sprechen haben.
Bei einem Flüssigkeitsverlust von zehn Prozent oder mehr kann es zu schwerwiegenden pathologischen Veränderungen und sogar zum Tod kommen, je nachdem wie schnell die Flüssigkeit verloren geht.
Wie viel sollten wir am Tag trinken?
Es ist wichtig für die Gesundheit, dass wir täglich ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen – am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Davon sollten täglich mindestens 1,5 Liter getrunken werden. Auch Saftschorlen sind geeignet, wenn das Verhältnis von Wasser zu Saft bei 3:1 steht, da eine zu hohe Saftkonzentrationen auch viel Zucker enthält und somit für die Gesundheit nicht förderlich ist.
Wie viel Wasser man täglich braucht, hängt vom Alter und dem Aktivitätsniveau ab. Ältere Menschen benötigen in der Regel weniger Wasser als beispielsweise Sportler, die aufgrund ihrer zusätzlichen Aktivität mehr Flüssigkeit durch das Schwitzen verlieren.
Kann man zu viel Wasser trinken?
Wie bei vielen anderen Stoffen macht auch beim Wasser die Dosis das Gift. Zu viel Wasser stört den Stoffwechsel und den Mineralienhaushalt des Körpers. Eine der schlimmsten Folgen ist die Wasserintoxikation, ein Zustand, bei dem das Blut zu wenig Natrium enthält.
Um zu diesem Zustand zu gelangen, müssten aber in kürzester Zeit sehr große Mengen an Wasser getrunken werden und die meisten Menschen trinken eher zu wenig. So ist es im Alltag eher unwahrscheinlich, dass eine Wasservergiftung zustande kommt. Menschen mit Erkrankungen wie Diabetes sollten ihre ideale Trinkmenge allerdings mit ihrem Arzt besprechen.
Wie gut ist das Leitungswasser in Deutschland?
Die Qualität des Leitungswassers in Deutschland ist seit vielen Jahren hervorragend. Daher kann es auch von Schwangeren und Kleinkindern ohne Bedenken verwendet werden. Nur bei Altbauten ist etwas Vorsicht geboten, denn hier können die Wasserleitungen teilweise sehr alt sein und noch aus Blei oder alten Rohren bestehen, die gesundheitsschädliche Stoffe abgeben können.
Auch fürchten sich einige Menschen vor Verunreinigungen wie Viren, Bakterien oder Pestiziden. In diesem Fall kann ein Osmosefilter benutzt werden, der diese Stoffe aus dem Leitungswasser herausfiltert und das Osmosewasser trinkbar macht.
Mineralwasser: der beliebteste Durstlöscher
Mineralwasser ist einer der beliebtesten Durstlöscher in Deutschland: 140 Liter (einschließlich Heilwasser) werden jährlich pro Kopf verbraucht. Mineralwasser ist nach Kaffee das zweitbeliebteste Getränk, und die Verbraucher wählen es nach dem Geschmack aus. Allerdings sind nicht alle Mineralwässer für jeden gleich gut geeignet.
Ist Mineralwasser prinzipiell gesund?
Mineralwasser entsteht auf natürliche Weise, wenn Regenwasser in den Boden eindringt und sich in großen unterirdischen Becken sammelt. Die Mineralien verteilen sich in den verschiedenen Gesteinsschichten, die das Regenwasser auf seinem Weg zum unterirdischen Reservoir durchläuft. Das Wasser wird gefiltert, gereinigt und so mit Mineralien angereichert. Wie gesund ein Mineralwasser ist, hängt allerdings von den enthaltenen Mineralien ab.
Welche Inhaltsstoffe sollte ein gutes Mineralwasser haben?
Die wichtigsten Mineralstoffe in Mineralwasser sind Kalzium und Magnesium. Dabei sollte das Mineralwasser mehr Kalzium als Magnesium enthalten. Wenn es am täglichen Bedarf gemessen wird, wäre ein Verhältnis von 3:1 am besten. Das Verhältnis 2:1 ist aber auch in Ordnung, da die beiden Mineralstoffe auch über die Nahrung aufgenommen werden und nicht nur über das Trinken. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nach benötigt ein gesunder Erwachsener täglich 1.000 Milligramm Kalzium und zwischen 300 und 400 Milligramm Magnesium. Weitere Anzeichen auf gute Mineralwässer sind:
- Natriumarmes Wasser von weniger als 10 mg pro Liter
- Es beinhaltet wesentlich mehr Kalzium und Magnesium als Natrium.
- Die Summe der gelösten Mineralien sollte um 500 mg pro Liter sein.
- Kalzium und Magnesium stehen im Verhältnis 2:1.
Wie gesund ist Mineralwasser mit Kohlensäure?
Häufig wird gesagt, dass die Kohlensäure im Mineralwasser den Zahnschmelz schädigt, eine Übersäuerung oder Sodbrennen verursacht oder eine Gewichtsabnahme verhindert. Was ist wirklich dran?
- Zahnschmelz: Die Kohlensäure ist für die Zähne nicht schädlich. Da es sich um eine sehr instabile Säure handelt, wird sie beim Trinken abgeatmet und somit entfernt. Auch der dauerhafte Konsum hat kein abbauendes oder zerfressendes Potenzial.
- Dickmacher: Einer Studie zufolge erhöht das CO2 den Druck auf die Magenwände, der dazu führen soll, dass der Körper mehr appetitanregende Ghrelin-Hormone produziert. Ghrelin regelt zwar das Hungergefühl, aber nur in einem komplexen Zusammenspiel mit anderen Hormonen und Faktoren. Einen medizinisch plausiblen Nachweis, dass Kohlensäure dabei eine entscheidende Rolle spielen könnte, gibt es bislang nicht.
- Sodbrennen: Wer nach einem Glas Sprudelwasser aufstoßen muss und das Gas vom Magen in die Speiseröhre aufsteigt, kann dabei auch Magensäure aufstoßen. Das kann zu Sodbrennen führen. Menschen mit einem sensiblen Magen oder die unter Reflux leiden, sollten deshalb nicht zu viel oder oft kohlensäurehaltige Getränke zu sich nehmen.
- Übersäuerung: Wasser mit Kohlensäure hat tatsächlich einen niedrigeren pH-Wert als Wasser ohne und ist somit etwas säuerlicher. Jedoch ist die enthaltene Kohlensäure relativ instabil und zerfällt schnell wieder. So trägt die Kohlensäure nicht zu einer Übersäuerung des Körpers bei.
Kohlensäurehaltiges Wasser steht den Verbrauchern nach wie vor als Alternative zu stillem Wasser zur Verfügung, und es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass es ungesund ist. Auch wenn Menschen mit sensiblem Magen nicht zu viel Kohlensäure trinken sollten, ist Mineralwasser mit Kohlensäure im Allgemeinen genau so gesund wie Wasser ohne Sprudel.
Ist Mineralwasser gesünder als Leitungswasser?
Leitungswasser kann genauso viele Mineralstoffe enthalten wie Mineralwasser aus der Flasche, aber es kann nicht pauschal gesagt werden, ob es generell gesünder ist. Leitungs- und Mineralwasser unterscheiden sich in ihrem Mineralgehalt und Geschmack in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Jedes Wasser hat somit eine andere Zusammensetzung und sollte individuell auf seinen Mineraliengehalt oder auf Verunreinigungen geprüft werden.
Ist Mineralwasser für Kinder geeignet?
Säuglinge verbrauchen täglich etwa ein Sechstel ihres Körpergewichts an Flüssigkeit. Aufgrund dieses hohen Flüssigkeitsumsatzes führt selbst eine geringe Konzentration von Mineralien im Wasser zu einer Mineralienaufnahme. Gleichzeitig sind die Nieren von Kleinkindern in ihrer Funktion noch eingeschränkt. Daher ist es für sie schwierig, einen Überschuss an Mineralien auszuscheiden. Säuglingsnahrung sollte daher mit mineralstoffarmem Wasser zubereitet werden.
Kann zu viel Mineralwasser schädlich sein?
Die Behauptung, Kohlensäure entziehe den Knochen Kalzium, ist der Verbraucherzentrale zufolge nicht zutreffend. Sprudelwasser hat keine schädlichen Auswirkungen auf den Körper und kann in den meisten Fällen bedenkenlos getrunken werden. Wie bereits erwähnt, sollten aber Personen, die einen sensiblen Magen haben, eher stilles Wasser zu sich nehmen, da die Kohlensäure den Magen noch mehr reizen kann und eventuelle Magenprobleme verschlimmert.
Kann Wasser mit Kohlensäure am Abnehmen hindern?
Wie bereits erwähnt, kann wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, dass Wasser mit Kohlensäure am Abnehmen hindert. Die genannte Studie war nicht repräsentativ und wurde an Ratten durchgeführt. Somit können die Ergebnisse der Studie nicht auf die menschliche Allgemeinheit übertragen werden.
Im Gegenteil kann das Sprudelwasser sogar das Abnehmen fördern:
- Wenn man vor einer Mahlzeit zwei Gläser Wasser mit Kohlensäure trinkt, fühlt man sich schneller gesättigt, weil es den Magen füllt.
- Kohlensäure stimuliert Mund- und Rachenraum, was zu einer besseren Durchblutung führt und den Energieverbrauch erhöht.
- Magen und Darm werden durch die Kohlensäure angeregt, die mehr Verdauungssäfte freisetzt und den Stoffwechsel ankurbelt.
- Der Körper wird besser mit Nährstoffen versorgt, da wertvolle Mineralien durch die Kohlensäure im Wasser gehalten werden.
FAQ
Beim Thema Mineralwasser, ob mit oder ohne Kohlensäure, kommen immer wieder Fragen auf. Die häufigsten Fragen werden deshalb hier im Folgenden beantwortet.
Wie viel Mineralwasser sollte man am Tag trinken?
Es wird empfohlen, am Tag mindestens 1 bis 1,5 Liter Wasser zu trinken. Idealerweise sollte die Flüssigkeitszufuhr aber zwischen 2 und 2,5 Liter oder, je nach Aktivitätslevel, etwas höher liegen.
Wenn zu wenig Wasser getrunken wird, muss die Niere Stoffwechselendprodukte wie Harnsäure sowie Giftstoffe konzentrieren, um sie mit dem Urin auszuscheiden. Schon ein geringer Wasserverlust wirkt sich außerdem nach heutigem medizinischen Kenntnisstand auch nachteilig auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Daher muss den ganzen Tag über für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden.
Darüber hinaus ist es aber auch gefährlich, zu viel Wasser zu trinken, da diese Menge die Niere passieren muss und sie somit ebenfalls belastet.
Was passiert, wenn man jeden Tag Mineralwasser trinkt?
Wenn man täglich Mineralwasser in der richtigen Menge trinkt, tut man seinem Körper in der Regel etwas Gutes. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, welche Mineralien sich in der jeweiligen Flasche befinden und in welcher Konzentration. Außerdem sollten die genannten Richtwerte der Flüssigkeitszunahme eingehalten werden.
Mineralwasser: mit Kohlensäure, medium oder still?
Natürlich kommt es auf den individuellen Geschmack des Verbrauchers an, welches Mineralwasser bevorzugt getrunken wird. Das beliebteste Mineralwasser in Deutschland war 2021 das mit wenig Kohlensäure. Es wird meistens als „medium“ bezeichnet und hatte einen Absatz von ungefähr 4 Milliarden Litern.
Ist viel Mineralwasser trinken gesund?
Ein gesunder Erwachsener sollte zwischen zwei und drei Litern Flüssigkeit zu sich nehmen, wobei ein Teil der Flüssigkeit auch über die Nahrung aufgenommen wird. Auch unser Körper produziert durch den Stoffwechsel etwas Flüssigkeit. Eine gute Faustregel ist, 35 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen.
Flüssigkeitsmangel schadet auf Dauer unseren Nieren, deshalb ist es wichtig, tagsüber viel zu trinken. Es ist aber wichtig zu wissen, dass es auch der Gesundheit schadet, zu viel Wasser zu trinken. Aber selbst wenn man 3 Liter trinkt, ist man noch weit davon entfernt.
Fazit
Mineralwasser oder auch Leitungswasser ist eine gute Getränkewahl. Hierbei spielt es keine große Rolle, ob es viel Kohlensäure oder keine hat. Die darin enthaltenen Mineralien sind gut für unseren Körper und die ausreichende Flüssigkeitszunahme ist lebensnotwendig. Es wird empfohlen, zwischen 2 und 3 Liter Wasser täglich zu trinken, mindestens jedoch 1 Liter.
Das Problem ist nicht, dass die Menschen zu viel Wasser trinken, sondern eher, dass sie zu wenig trinken. Es lohnt sich, zu überprüfen, ob man seine individuell empfohlene Tagesmenge zu sich nimmt. Sehr große Mengen an Wasser können jedoch ebenfalls schädlich oder sogar tödlich sein.