Mikroplastik Leitungswasser

Die Weltmeere enthalten laut aktuellen Schätzungen mehr Mikroplastik als Plankton. Inzwischen sind die mikroskopisch kleinen Plastikteilchen aus Reifen, Kleidungsstücken und Co. sogar auf der ganzen Welt nachweisbar – auch in Salz, Honig und im Körper von Kleinkindern.  Durch Wind und Wetter zerfallen die Plastikstücke in kleine Teile, die eine Größe zwischen 5 Millimetern und 1.000 Nanometern aufweisen. Aufgrund der Oberflächeneigenschaft zieht Plastik andere Umweltgifte an wie ein Magnet.  Doch wie viel Mikroplastik ist im Leitungswasser enthalten? Wie viel Mikroplastik nimmt der Körper auf und ist es möglich, Mikroplastik aus dem Wasser aus der Leitung zu eliminieren? 

Wie viel Mikroplastik ist im Leitungswasser?

Flüsse und Seen enthalten Mikroplastik. Das ergab eine Studie in fünf Bundesländern, die 2018 durchgeführt wurde. Außerdem lässt es sich in allen Meeren und Tiefen der Meere nachweisen. So enthalten selbst Muscheln, Würmer und Zooplankton feine Kunststoffpartikel. Von den Kleinstlebewesen wiederum ernähren sich Fische und Vögel – und am Ende der Mensch. 

Zudem gelangt Mikroplastik unter anderem durch den Konsum des Trinkwassers in den menschlichen Körper. Denn das Wasser aus der Leitung enthält häufig mikroskopisch kleine Bestandteile aus Kunststoff, die über die Zeit unter anderem aus achtlos in der Natur entsorgtem Müll, Reifenabrieb und Bekleidungen entstehen.

Der Begriff „Mikroplastik“ ist wissenschaftlich nicht einheitlich definiert, und die Forschung zu diesem Thema steckt noch in den Anfängen. Konkrete Langzeitstudien zur gesundheitlichen Relevanz fehlen bislang.

Warum ist Mikroplastik im Wasser schädlich?

Ist Mikroplastik gefährlich? Diese Frage stellen sich unzählige Verbraucher, die Tag für Tag mit erschreckenden Nachrichten über Mikroplastik konfrontiert werden. Dabei gilt: Die Forschung kann bislang nicht beantworten, welche Konsequenzen und Probleme die Mikroplastikaufnahme für den Menschen bereithalten kann. 

In einer Studie der Universität Amsterdam konnte 2022 jedoch erstmals festgestellt werden, dass Mikroplastik im Gefäßsystem des Menschen vorkommt und dort zirkuliert. Mikroplastik stellt also inzwischen einen Bestandteil des menschlichen Blutes dar. Allerdings handelt es sich um eine kleine Studie, in deren Rahmen 22 Blutspenden untersucht wurden, von denen 17 Blutspenden Mikroplastik aufwiesen.

Zum großen Teil handelte es sich um PET-Kunststoff. Die Wissenschaftler konnten zudem Polystyrol im Blut der anonymen Probanden nachweisen. Der Stoff wird in der Lebensmittelindustrie bei der Produktion von Lebensmittelverpackungen eingesetzt. Weiterhin wiesen die Forscher Polyethylen aus Plastik-Tragetaschen nach. 

Die positive Nachricht: Der menschliche Körper verfügt über spezielle Abwehrmechanismen, um Fremdkörper über die Schleimhäute in der Nase, dem Mund, dem Rachen und den Darm abzugeben. Auf diese Weise gelingt es uns beispielsweise, Sandkörner auszuscheiden. 

Allerdings weist Mikroplastik eine andere Zusammensetzung auf und birgt deswegen das Risiko, dass sich Partikel im Körper einlagern und Beschwerden verursachen. Ob Mikroplastik im Körper sich tatsächlich auf den Gesundheitszustand des Menschen auswirken kann, muss noch erforscht werden. Bisher handelt es sich lediglich um Mutmaßungen. 

Wer seine Gesundheit zusätzlich unterstützen möchte, kann auf natriumarmes Wasser zurückgreifen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und stillende Mütter. 

Woher stammt Mikroplastik?

Bei Mikroplastik handelt es sich um feine Plastikpartikel. Diese entstehen, wenn wir beispielsweise unsere Kleidung waschen. In diesem Moment gelangen nämlich bis zu 2.000 Fasern aus Kunststoff in das Abwasser. 35 Prozent des Plastiks im Meer stammt derzeit aus Kleidungsstücken, die einer Textilwäsche unterzogen werden. 

Mikroplastik befindet sich auch im Klärschlamm in der Kläranlage. Denn die Wasserwerke filtern die Partikel zum Großteil aus dem Wasser heraus. Während das Trinkwasser einen geringen Anteil an Mikroplastik aufweist, zeichnet sich der Klärschlamm durch eine hohe Mikroplastik-Konzentration aus. Über den Dünger gelangt der Schlamm auf die Felder und setzt sich in den Böden fest. Bei Regen und Hochwasser wandert das Mikroplastik in Oberflächengewässer und verteilt sich. 

Darüber hinaus produziert das Autofahren Mikroplastik durch den Abrieb der Autoreifen. Außerdem belasten achtlos entsorgte Plastiktüten, Plastikflaschen und Co. den Planeten. Diese zersetzen sich über die Jahre und zerfallen in mikroskopisch kleine Bestandteile. Die Substanzen können sich sogar über die Luft verteilen, sodass Grund zu der Annahme besteht, dass Mikroplastik in der Atmosphäre schwebt. 

Was ist die schlimmste Quelle für Mikroplastik?

Ein Drittel des Mikroplastiks in Deutschland entsteht laut Angaben des Fraunhofer-Instituts durch den Reifenabrieb. Hier wurden über 70 Mikroplastik-Quellen untersucht und ausgewertet. 

Obendrein entsteht Mikroplastik häufig durch den Abrieb von Asphalt, korrodierende Beläge von Spielplätzen und Sportplätzen, den Abrieb von Schuhsohlen und die Reinigung von Textilien. Aber auch zahlreiche weitere Produkte wie Kosmetika, Putzmittel und Waschmittel sowie technische Produkte enthalten Mikroplastik, das nach wie vor von der Industrie eingesetzt wird. 

Was macht Mikroplastik mit unserem Körper?

Zermahlene Plastikteile im menschlichen Organismus: Forscher der Universität Marburg, darunter die Hauptautorin Dr. Ann-Kathrin Vlacil, untersuchten, wie Mikroplastik auf die Immunzellen wirkt. Im Rahmen des Experiments nutzten sie Zellkulturen, bevor sie Experimente an Mäusen realisierten. 

Bei den Zellen handelte es sich um Endothelzellen. Diese kleiden die menschlichen Blutgefäße von innen aus. Das Ergebnis: Die Mikroplastikpartikel lösten Entzündungsreaktionen aus. Derartige Entzündungen können zu Herzinfarkten führen. 

Den Mäusen verabreichte das Forscherteam Mikroplastik per Spritze. Nach der Injektion wiesen auch diese dieselben Entzündungsreaktionen auf wie die Zellkulturen. Denn das Mikroplastik lagerte sich in den Organen an. Das bedeutet, dass die Partikel ungehindert die Darmwand passierten und ihren Weg in den Blutkreislauf fanden. 

Ob dieser Umstand gesundheitliche Konsequenzen bereithält und beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen kann, kann derzeit nicht beantwortet werden. Weitere Studien stehen noch aus. 

Wie viel Mikroplastik nimmt man täglich zu sich?

Pro Woche nimmt der Mensch im Durchschnitt 2.000 Mikroplastik-Partikel auf. Das ergab eine Studie, die Wissenschaftler der University of Newcastle in Australien durchführten. Die Kunststoffteilchen konsumiert der Mensch über die Nahrung, das Wasser und die Luft. Insbesondere Schalentiere, die im Ganzen und somit mit Mageninhalt verspeist werden, können hohe Mikroplastikkonzentrationen aufweisen. Denn sie ernähren sich von Plankton und filtern das Meerwasser. 

In Indonesien und Indien konnten unter anderem höhere Mikroplastik-Anteile im menschlichen Körper nachgewiesen werden als in Deutschland. Die Menge des Mikroplastiks variiere demnach laut Angaben der WWF auf Basis des Wohnortes, der Ernährung und der Lebensbedingungen. Auf einen festen Durchschnittswert legt sich die WWF nicht fest. 

Ist Mikroplastik auch in Wasserflaschen enthalten?

Abgefülltes Mineralwasser in Deutschland unterliegt besonders strengen Qualitätskontrollen, die eine hohe Reinheit und Sicherheit gewährleisten. Während Mikroplastik in der Umwelt weit verbreitet ist, sind moderne Abfüll- und Filtertechniken darauf ausgelegt, Verunreinigungen so gering wie möglich zu halten. Viele Anbieter setzen zudem auf nachhaltige Verpackungslösungen, die den Eintrag von Mikroplastik minimieren. Daher lohnt es sich, bei der Wahl des bevorzugten Trinkwassers auch die individuellen Mineralstoffgehalte und die nachhaltigen Aspekte der Hersteller zu berücksichtigen.

Kann man Mikroplastik aus dem Wasser filtern?

Eine Investition in die Gesundheit: Mikroplastik im Wasser können Verbraucher entfernen. Dafür nutzen sie einen praktischen Wasserfilter für zuhause. Dieser eliminiert selbst feine Partikel wie Mikroplastik. Darüber hinaus entfernt der Filter Schadstoffe, Bakterien, Arzneimittelrückstände, Mineralstoffe, Rost und Kalk aus dem Leitungswasser. 

Aktivkohlefilter überzeugen durch einen besonders feinen Filter.

Welcher Wasserfilter filtert Mikroplastik?

  • Aktivkohlefilter weisen feine Poren auf und filtern Mikroplastik heraus. 
  • Umkehrosmosefilter können die kleinen Plastikpartikel ebenfalls eliminieren. 
  • Kannenfiltern gelingt es nicht, Mikroplastik im Trinkwasser zu entfernen.

FAQ

Ist Leitungswasser mit Hormonen belastet?

Leitungswasser kann eine Hormonbelastung aufweisen. 

Gibt es Mikroplastik in Glasflaschen?

Auch Wasser in Glasflaschen weist Mikroplastik auf. 

Das Fazit – Mikroplastik befindet sich fast überall

Wasser enthält Mikroplastik, das unter anderem beim Waschen der Kleidung entsteht.  Die feinen Kunststoffpartikel können sich im menschlichen Körper ansiedeln und in den Blutkreislauf gelangen. Ob die Partikel eine gesundheitliche Gefahr darstellen, kann derzeit nicht beantwortet werden. 

Durch einen Wasserfilter für zuhause gelingt es Verbrauchern jedoch im Handumdrehen, das Mikroplastik aus der Flüssigkeit herauszufiltern. Wichtig ist, dass es sich um einen leistungsstarken Filter mit feinen Poren handelt. Dieser entfernt nicht nur Plastikpartikel, sondern auch Bakterien, Viren und weitere gesundheitsgefährdende Stoffe. 

Quellen: 

lanuv.nrw.de/

ScienceDirect

Rapid single-particle chemical imaging of nanoplastics by SRS microscopy | PNAS

CVUA-MEL – Untersuchung von Mikroplastik in Lebensmitteln und Kosmetika

 
 
 

Die enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen; sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung zu vergleichen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Experten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung. Der Artikel enthält Links zu unseren Produkten.

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