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Bakterien im Wasser

Grundsätzlich gilt das Trinkwasser in Deutschland als qualitativ hochwertig. Doch regionale Duschverbote aufgrund einer Legionellenbelastung oder Erkrankungen von Bekannten durch Keime im Wasser verunsichern uns stetig aufs Neue.  Dabei gilt: Die Trinkwasserqualität wird regelmäßig überprüft. Die Basis bilden die gültigen Grenzwerte, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt wurden.  Doch auf dem Weg durch die Leitungen kann das reine Trinkwasser mit Keimen und Bakterien sowie weiteren gesundheitsschädlichen Stoffen angereichert werden. Das Wasser, das letztlich aus dem Duschkopf oder dem Wasserhahn austritt, kann demnach Stoffe aufweisen, die bei der Trinkwasseranalyse nicht nachgewiesen wurden.  Eigentümer großer Gebäude wie Mehrfamilienhäuser müssen ihr Trinkwasser seit 2011 regelmäßig überprüfen lassen. Sollte beispielsweise eine Legionellenbelastung vorliegen, muss diese dem lokalen Gesundheitsamt gemeldet werden. Eigentümer eines Einfamilienhauses dagegen unterliegen dieser Regelung nicht. Sie können selbst entscheiden, ob sie die Qualität ihres Trinkwassers aus der Leitung untersuchen lassen.  Doch welche Keime werden häufig im Trinkwasser nachgewiesen? Woher stammen die Bakterien und welche Schutzmaßnahmen sind zu empfehlen?

Im Wasser lebende Keime

Bakterien wie Legionellen sind im Grundwasser und in Oberflächengewässern enthalten. Sie liegen dort in geringer Konzentration vor. Das Trinkwasser in Deutschland besteht zu circa 70 Prozent aus Grundwasser oder Uferfiltrat und zu 30 Prozent aus Oberflächenwasser. In vielen Regionen muss das Wasser aufbereitet werden, bevor es den Endkunden erreicht. 

Um Krankheitsfälle zu vermeiden, kontrollieren die Wasserwerke das Wasser nach der Aufbereitung zusätzlich auf Keimbelastungen, bevor es an die umliegenden Haushalte weitergeleitet wird. Die Werte werden stetig an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. In der Folge kann das Wasser bedenkenlos konsumiert oder zum Duschen verwendet werden. 

Eine geringe Keimbelastung weist das aufbereitete Wasser dennoch auf. Allerdings gilt dies als nicht gesundheitsschädlich. An diesem Punkt stellen sich viele Verbraucher die Frage, wie Legionellen in der Wasserleitung entstehen

Auf seinem Weg zu den Haushalten passiert das Trinkwasser Rohrleitungen. Die Rohre kleidet ein Biofilm aus, der das Wachstum von aeroben Bakterien wie den Pseudonomaden wie Pseudomonas aeruginosa oder Legionellen wie Legionella pneumophila sowie Keimen begünstigen kann. 

Sie vermehren sich intrazellulär, sobald die Wassertemperatur mindestens 25 Grad Celsius beträgt oder das Wasser in selten genutzten Leitungen stagniert. Dabei kann sich die Legionellenkonzentration im Trinkwasser innerhalb weniger Stunden verdoppeln. 

Alle genannten Bakterien gelten in der zweiten Lebensphase als humanpathogen. Das bedeutet, dass sie die Gefahr bergen, Erkrankungen beim Menschen hervorzurufen. Denn während sich die Bakterien in der ersten Lebensphase kaum fortbewegen können und nicht pathogen sind, erreichen sie in der nächsten Lebensphase eine dickere Form und bilden Geißeln aus. 

In 90 Prozent aller Fälle sind schwere Lungenentzündungen im Rahmen der Legionärskrankheit auf die Legionella pneumophila zurückzuführen. Die Voraussetzung: die Legionellen werden inhaliert. Eine Infektion kann also nicht beim Händewaschen ausgelöst werden, sondern in der Dusche, im Schwimmbad oder im Whirlpool. 

Zudem ist nicht auszuschließen, dass ein Verschlucken beim Konsum von Leitungswasser dazu führen kann, dass die Legionellen die Lungen erreichen und Entzündungsprozesse auslösen. Hier vermehren sie sich rasant und zeigen eine toxische Wirkung. 

Die Pseudonomaden dagegen, die berüchtigten Krankenhauskeime, tauchen in Böden und Wasserleitungen auf und können nicht nur Lungenentzündungen, sondern auch Harnwegsinfekte, Hirnhautentzündungen, Darmerkrankungen und Ohrenentzündungen hervorrufen. Antibiotika zeigen häufig keine Wirkung. 

Bakterien, die im Wasser überleben

Die meisten pathogenen Bakterien im Wasser können entweder bei oraler Einnahme oder bei dem Kontakt mit Wunden oder Körperöffnungen in den menschlichen Körper eintreten und Beschwerden verursachen. 

Doch welche Bakterien überleben im Wasser? 

  • Escherichia coli (E.coli): Die coliformen Keime überleben wenige Tage lang im Wasser. Werden diese Bakterien nachgewiesen, ist von einer Verschmutzung durch Fäkalien auszugehen. Wer das kontaminierte Wasser konsumiert, klagt häufig über Durchfall. Der zugelassene Grenzwert für E.coli-Bakterien im Trinkwasser beträgt 0. 

  • Enterokokken: Die Milchsäurebakterien aus der Gruppe der Fäkalstreptokokken unterstützen unsere Verdauung und treten im Darm auf. Gleichzeitig werden die Bakterien Lebensmitteln wie Käse beigemischt, um die Bekömmlichkeit zu steigern. Bekannt sind derzeit über 25 Arten. Außerhalb des Darms können die Enterokokken mehrere Wochen lang überleben. Insbesondere die Enterococcus faecalis und die Enterococcus faecium lösen Erkrankungen wie Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen, Abszesse oder Herzentzündungen aus. 

  • Salmonellen: Salmonellen können Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber verursachen. In seltenen Fällen tritt eine Sepsis (Blutstrominfektion) auf. Neben Salmonellen kann durch Fäkalien verunreinigtes Wasser auch EHEC oder Campylobacter enthalten. Sie alle können zu Durchfall führen. 

  • Enterobacter: Enterobacter der Gattung Enterobacteriaceae treten im menschlichen Darm auf. Wie Legionellen verfügen die Bakterien über Flanellen, mit deren Hilfe sie sich fortbewegen. Einige Arten gelten als humanpathogen. Eine eindeutige Beurteilung der Pathogenität ist derzeit allerdings nicht möglich. 

  • Cholera-Bakterien: Verunreinigtes Wasser kann Cholera-Bakterien enthalten. In Deutschland tritt Cholera selten auf, da die sanitären Verhältnisse Infektionen unterbinden. In Risikogebieten wie Indien oder Afrika sollten Urlauber sich regelmäßig über das European Centre for Disease Prevention and Control über mögliche Krankheitsausbrüche informieren. 

  • Pseudomonaden: Die Kaltwasserkeime treten häufig in Stagnationswasser auf und können Magenbeschwerden oder Harnwegsinfekte verursachen. 

  • Legionellen: Legionellen können das Pontiac-Fieber und die Legionärskrankheit verursachen. In Deutschland darf die Legionellenkonzentration 100 koloniebildende Einheiten pro 100 Milliliter Wasser nicht übersteigen.  

Die prominentesten Bakterien: Legionellen

Legionellen sind Feuchtkeime, die im zweiten Zyklus über Geißeln verfügen und sich fortbewegen können. Sie sind in geringen Mengen im Trinkwasser enthalten und vermehren sich ab einer Temperatur von circa 25 Grad Celsius. 

Die Bakterien können das Pontiac-Fieber verursachen, das aufgrund seiner Symptome häufig mit einer Grippe verwechselt wird. Darüber hinaus können Legionellen in den Lungen zu Entzündungen führen. Schwere Lungenentzündungen können tödlich enden. 

Das Risiko: In Warm- und Kaltwasserleitungen in Häusern können sich die Bakterien schnell unbemerkt vermehren. Denn in Einfamilienhäusern gilt keine Pflicht zur regelmäßigen Wasserkontrolle. 

Woher kommen die Bakterien im Trinkwasser?

Legionellen und Co. gelten als natürlicher Bestandteil des Grund- und Oberflächenwassers. In geringen Konzentrationen können die Bakterien keine gesundheitlichen Beschwerden beim Menschen auslösen. Die Trinkwasserverordnung sieht deswegen eine verbindliche Höchstgrenze von 100 koloniebildenden Einheiten pro 100 Milliliter vor. 

Durch die Biofilme in den Wasserleitungen oder Stagnationswasser können sich Erreger wie Legionellen jedoch schnell vermehren. Atmen wir diese dann ein, können wir mitunter schwer erkranken. 

Einen Wasserfilter einsetzen

Das Trinkwasser aus dem Wasserhahn oder dem Duschkopf kann trotz Trinkwasserverordnung, Wasseraufbereitung und regelmäßiger Kontrollen Verunreinigungen aufweisen. So kann ein Biofilm in den Rohrleitungen dazu führen, dass sich Bakterien vermehren und die Wasserqualität sinkt. Aber auch veraltete oder selten genutzte Leitungen können einen Bakterienbefall begünstigen. 

Um zu jeder Zeit von sauberem und bakterienfreiem Trinkwasser zu profitieren, können Immobilieneigentümer oder Mieter einen Wasserfilter einsetzen. Ein Untertisch-Wasserfilter wird unter der Spüle installiert, während ein Auftischfilter direkt am Wasserhahn angebracht wird. Noch einfacher können Wasserhahn-Wasserfilter montiert werden, denn die Aufsätze werden an den Wasserhahn geschraubt. 


FAQ

Wie erkenne ich Bakterien im Wasser?

Bakterien wie Legionellen können durch einen Wassertest im Leitungswasser nachgewiesen werden. 

Wie merkt man, dass man Legionellen hat?

Gelangen die Legionellen in die Lungen, zeigen Betroffene grippeähnliche Symptome oder leiden unter Lungenentzündungen. Ob sich Legionellen im Trinkwasser befinden, kann mit Hilfe eines Test-Kits für zu Hause festgestellt werden. 

Was verursachen Bakterien im Wasser?

Bakterien im Wasser bewirken zunächst keine Veränderung des Wassers, die einen Befall ersichtlich macht. So verändert sich zum Beispiel der Geschmack des Wassers nicht. Allerdings erzeugen die Legionellen Krankheiten beim Menschen, sofern die Bakterien eingeatmet werden. 

Sind im Trinkwasser Bakterien?

Das Trinkwasser aus der Leitung kann Erreger enthalten. 


Das Fazit – verunreinigtes Trinkwasser aus dem Wasserhahn 

Das Umweltbundesamt beschreibt das Trinkwasser in Deutschland als gut bis sehr gut. Strenge und regelmäßige Kontrollen sollen Erkrankungen durch verunreinigtes Wasser reduzieren. 

Doch in den Rohren können Biofilme und Verunreinigungen durch alte Materialien oder Stagnationswasser Einfluss auf die Wasserqualität nehmen. Auch zu hohe Temperaturen des Kaltwassers oder zu niedrige Wassertemperaturen des Warmwassers können dazu führen, dass sich Erreger wie Legionellen, Pseudomonadenn E.coli-Bakterien oder Kaltwasserkeime vermehren.

Wer die Bakterien und Keime im Trinkwasser reduzieren möchte, greift zu einem hochwertigen Wasserfilter, der Bakterien zuverlässig entfernt. In der Folge genießt die gesamte Familie durchweg reines, klares Wasser.

Die enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen; sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung zu vergleichen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Experten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

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