Wasserfilter: ja oder nein?

Das deutsche Trinkwasser wird regelmäßig überprüft. Überschreiten die gemessenen Werte die zugelassenen Höchstwerte der Trinkwasserverordnung in Deutschland, wird das Wasser nicht an die Haushalte und Gewerbeimmobilien weitergeleitet. Aus diesem Grund gilt das deutsche Trinkwasser als hochwertig.

Doch Vorsicht! Medikamentenrückstände, Pestizide und Co. weist das Wasser dennoch in geringen Mengen auf. Denn die demografische Entwicklung führt dazu, dass mehr Arzneimittel verwendet werden. 3.000 verschiedene Wirkstoffe in über 9.000 Präparaten sind derzeit im Umlauf.

Durch eine unvorteilhafte Entsorgung der Medikamente über die Toilette gelangen immer wieder Arzneimittel in die Oberflächengewässer. Aus diesen wird das Trinkwasser zum Teil gewonnen. Die Konzentration fällt zwar gering aus. Frei von Rückständen ist das Leitungswasser jedoch nicht. 

Durch die Verwendung von Pestiziden in der herkömmlichen Landwirtschaft versickern zudem Giftstoffe im Boden. Damit gelangen sie in das Grundwasser, das ebenfalls zur Trinkwassergewinnung herangezogen wird. Das Leitungswasser kann also auch geringe Mengen an Schädlingsbekämpfungsmitteln aufweisen. 

Zudem passiert das Trinkwasser Rohrleitungen. Sind diese defekt oder konnten sich aufgrund des Biofilms im Rohr Keime vermehren, enthält das Wasser aus dem Hahn Verunreinigungen, die bei den vorherigen Kontrollen im Wasserwerk noch nicht bestanden. Verbraucher können diese nur mit einem Wassertest nachweisen. 

Die Lösung bieten Wasserfiltersysteme.

Der Nutzen: Die Trinkwasserfilter eliminieren unerwünschte Inhaltsstoffe und können somit zum Erhalt der Gesundheit beitragen. Dieser Artikel behandelt die Frage, warum ein Trinkwasserfilter die Qualität des Leitungswassers erhöhen kann. Außerdem zeigt er auf, welche Nachteile mit einem Filter für das Leitungswasser einhergehen können.

“Ja” zu Wasserfiltern: ein Filter bietet viele Vorteile

Hochwertige Wasserfilter wie Schadstofffilter oder Legionellenfilter verfügen über eine Membran, wie beispielsweise die Sanquell SUPERPURE. Diese passieren die Wassermoleküle, während Bakterien und Co. zurückgehalten werden. Die Filtersysteme führen somit zu sauberem Trinkwasser. 

Wichtig ist eine Filterung des Trinkwassers nicht nur aufgrund der geringen Mengen an Arzneimittelrückständen, Pestiziden und wasserlöslichen Schwermetallen wie Nickel im Trinkwasser. Denn das Leitungswasser wird in der Regel durch Keime in den Leitungen verunreinigt. Diesen bieten sich optimale Wachstumsbedingungen im Leitungswasser, sobald ein Wasserhahn über mehrere Tage nicht verwendet wird. So stagniert das Wasser im Rohr und die Bakterien vermehren sich. 

Dies trifft zum Beispiel auf die gefährlichen Legionellen zu. Sie können die Legionärskrankheit auslösen – eine schwere Lungenentzündung, die tödlich enden kann. Obendrein können eingeatmete Legionellen zu einem Ausbruch des Pontiac-Fiebers führen. Hier zeigen sich grippeähnliche Symptome. Die Erkrankung kann insbesondere für Risikogruppen wie Babys, Kinder, Schwangere, Ältere und Immunschwache eine Gefahr darstellen. Hier helfen Legionellenfilter.

Stagnationswasser kann sich auch bilden, wenn sich die Bewohner eines Wohnobjektes im Urlaub befinden und die Wasserhähne deswegen für einen kurzen Zeitraum nicht betätigen. Aber auch wenig genutzte Hähne (beispielsweise Wasserhähne im Gästebadezimmer) werden in vielen Fällen nicht täglich verwendet und sollten deswegen mit einem Wasserfilter ausgestattet werden. 

Filter für das Leitungswasser können in Eigenregie unter dem Spülbecken oder direkt am Wasserhahn montiert werden. Die Installation erfordert keine Vorkenntnisse und erfolgt schnell und einfach. Damit bieten die Systeme eine dauerhafte Lösung. Lediglich der Filter muss regelmäßig ausgewechselt werden, löst jedoch nur geringe Zusatzkosten aus. Modelle wie der Sanquell SOLO ist hier ein Produkt höchster Güte.

Leitungswasserfilter können ferner dazu beitragen, dass Heißgetränke wie Kaffee und Tee einen intensiveren Geschmack aufweisen. Vor allem Kaffeekenner und Tee-Experten schmecken den Unterschied. Denn je weniger Kalk das Wasser enthält, desto weniger beeinflusst der Eigengeschmack des Wassers das jeweilige Produkt, wie einen vollmundigen Espresso. 

Weniger Stoffe wie Kalk im Leitungswasser führen überdies dazu, dass die elektronischen Geräte wie Kaffeemaschinen und Wasserkocher seltener gereinigt werden müssen. Gleichzeitig erhöht sich die Langlebigkeit der Geräte und Nutzer erfreuen sich viele Jahre an ihren Ausstattungen. 

Ein Tipp: Tischwasserfilter mit Kartusche sind im Gegensatz zu dauerhaften Lösungen wie einem Untertisch-Wasserfilter, einem Auftisch-Wasserfilter oder einem Wasserhahn-Wasserfilter nicht zu empfehlen. Erstgenannte verunreinigen nämlich schnell. Stiftung Warentest stufte die Tischwasserfilter in einem Test im Jahr 2022 sogar als “überflüssig bis schädlich” ein. 

Praktisch gegen Legionellen

Bei Legionellen handelt es sich um kleine Bakterien, die beim Menschen schwere Erkrankungen hervorrufen können. Eine geringe Menge an Legionellen befindet sich stets im Trinkwasser. Allerdings kann die Legionellenpopulation schnell wachsen, wenn das Wasser in der Leitung stagniert. Um diese zu bekämpfen, reicht es nicht aus, die Wassertemperatur auf 60 Grad Celsius zu erhitzen und für mehrere Minuten durchlaufen zu lassen. 

Stattdessen sollte bei einem starken Legionellenbefall das offizielle Duschverbot eingehalten werden. Wer durch einen Wassertest eine hohe Legionellenzahl im eigenen Wohngebäude nachweist, während in der Region kein Befall festgestellt werden kann, sollte Maßnahmen ergreifen. 

Denn die Bakterien führen laut derzeitigem Kenntnisstand zwar oral verabreicht zu keinen Beschwerden. Werden diese jedoch beim Duschen über den Wasserdampf eingeatmet und gelangen so in den menschlichen Organismus, können Lungenentzündungen oder grippeähnliche Erkrankungen ausgelöst werden. 

Spezielle Legionellenfilter entfernen die Bakterien zuverlässig. Nutzer können beruhigt duschen. 

Das Leitungswasser schmeckt komisch? Ein muffiger Geschmack kann darauf hindeuten, dass sich organische Schadstoffe wie Krankheitserreger im Trinkwasser befinden. Ein Chlorgeruch dagegen signalisiert, dass bestehende Bakterien bereits von den Wasserwerken mit Chlor behandelt wurden. 

Tragen zur Reinigung des Körpers bei

Der Mythos “Detox” konnte inzwischen aufgeklärt werden. Denn der menschliche Körper reinigt sich selbst. Viele als sinnvoll angepriesene Maßnahmen von Heilpraktikern und Co. gelten sogar als bedenklich. Dies ist zum Beispiel für die Anwendung von Natron zur Entgiftung der Fall.

Auch gefiltertes Wasser entgiftet den Körper nicht. Allerdings kann sauberes, reines Trinkwasser den menschlichen Organismus dabei unterstützen, sich selbst zu reinigen. Gefiltertes Wasser belastet den Körper nämlich nicht durch Bakterien, Viren, Pestizide, Arzneimittelrückstände, Schwermetalle und viele weitere potenziell schädliche Inhaltsstoffe. 

Können Blei herausfiltern

Das Trinkwasser in Deutschland darf seit dem 12.01.2018 maximal 0,005 Milligramm pro Liter Wasser aufweisen. Ende der 1990er Jahre waren noch 0,040 Milligramm pro Liter Wasser erlaubt. Die Grenzwerte werden also stets auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Frei von Blei und Co. ist das Trinkwasser allerdings auch heute nicht. 

Die Gefahr: Das geprüfte Wasser kann sich nach der Kontrolle durch den Wasserversorger über Hausinstallationen und Hausanschlussleitungen aus Blei mit Schwermetallen anreichern. Eine chronisch hohe Aufnahme von Blei kann zum Beispiel Blutbildungsstörungen, Nervenschäden und Nierenfunktionsstörungen begünstigen. 

Schadstofffilter entfernen die Schwermetalle wie Blei zu nahezu 100 Prozent. Nutzer genießen nach dem Filtern sauberes, frisches Wasser aus dem Hahn. 

Wasserfilter Vorteile

Das Wasser filtern: die Nachteile von Wasserfiltern

Tischwasserfilter stehen in der Kritik. Die Gründe: Sie erhöhen das Risiko, dass das Leitungswasser verkeimt. Denn verweilt das Wasser über mehrere Stunden in der Kanne und werden die Filterkartuschen nicht gewechselt, können sich Keime wie Bakterien vermehren. Bei Wasser handelt es sich schließlich um ein Lebensmittel, das verderben kann.

Verbraucherschützer raten deswegen von einem Einsatz günstiger Tischwasserfilter ab. Dennoch vertrauen einige Verbraucher weiterhin auf die Aussagen aus der Werbung und versuchen beispielsweise, sich durch Tischwasserfilter vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen.

Dauerhafte Lösungen wie Aktivkohle-Filter renommierter Hersteller dagegen filtern das Wasser in Deutschland vor allem nach Bedarf. Das bedeutet, dass das Wasser gefiltert und direkt verwendet wird. Doch auch hier gilt: Wer den Filter nicht regelmäßig austauscht und sich nicht an den Empfehlungen des Herstellers orientiert, kann auch in diesem Kontext zu einer Verkeimung beitragen. Nutzer sollten deswegen verantwortungsbewusst mit den Hilfsmitteln umgehen.

Viele Filter müssen häufig gewechselt werden

Wer ein Wasserfiltersystem verwendet und sich nicht allein auf die Filterungen der Wasserwerke verlassen möchte, sollte den Filter in regelmäßigen Abständen auswechseln. Jeder Hersteller gibt an, wann ein Filter ausgetauscht werden sollte. Die Empfehlungen sollten ernst genommen werden, um die hohe Qualität des Wassers zu erhalten. Denn Filter können selbst zum Hygieneproblem werden.

Entfernt Nährstoffe aus dem Wasser

Wasserfilter können Mineralstoffkonzentrationen senken. Die gute Nachricht: Es ist bisher ungewiss, ob Mineralien aus dem Wasser überhaupt aufgenommen werden können. Ernährungswissenschaftler raten vor allem dazu, sich möglichst ausgewogen zu ernähren, um alle benötigten Makro- und Mikronährstoffe zuzuführen. 

FAQ

Warum keine Wasserfilter?

Lohnt sich ein Wasserfilter? Diese Frage stellen sich viele Verbraucher. Wasserfilter können eine Verkeimung des Trinkwassers auslösen. Nutzer können dies verhindern, indem sie den Filter von Untertisch-, Auftisch- und Wasserhahnfiltern regelmäßig auswechseln.

Tischwasserfilter filtern das Leitungswasser aus Sicht von Stiftung Warentest dagegen nicht zufriedenstellend. Der Gehalt von Schadstoffen verändert sich hier durch das Filtern kaum. Zudem verkeimen die Geräte schnell.

Ist ein Wasserfilter sinnvoll?

Ein Wasserfilter entfernt potenziell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe aus dem Leitungswasser. Aus diesem Grund lohnt sich ein Wasserfilter für alle, die sauberes, reines Trinkwasser von hoher Qualität genießen möchten.

Das Fazit – Deswegen lohnt sich ein Trinkwasserfilter

Eine hohe Wasserqualität dank Filter: Das Wasser in Deutschland ist ein Lebensmittel und wird streng überprüft. Die Grundlage bildet die Trinkwasserverordnung. Das Problem: Schadstoffe, Bakterien, Viren und viele weitere Stoffe aus der Umwelt können sich dennoch im Wasser aus dem Wasserhahn befinden. Denn erlaubt sind geringe Konzentrationen. Mineralstoffe können den Geschmack des Wassers negativ beeinflussen.

Darüber hinaus kann das Wasser auf seinem Weg durch die Rohrleitungen verschmutzt werden. Die Qualität sinkt. Allein das Stagnationswasser bietet perfekte Voraussetzungen für hohe Bakterienpopulationen. Kalk im Wasser beeinträchtigt außerdem den Kaffee- und Tee-Geschmack und führt zu einem frühzeitigen Verschleiß der elektronischen Küchengeräte.

Dauerhafte Wasserfiltersysteme entfernen die Stoffe auf lange Sicht und können, je nach Gerät, auch die Mineralstoffe reduzieren. Der Kaffee schmeckt mit gefiltertem Wasser anschließend nicht nur besser, sondern Verbraucher schützen sich vor gesundheitlichen Problemen durch Bakterien und weitere Inhaltsstoffe.

Stiftung Warentest und Öko-Test raten dagegen von dem Einsatz von günstigen Tischwasserfiltern mit Kartusche zum Wasserfiltern ab. Diese können die Trinkwasserqualität sogar verringern. Zudem ermöglichen sie die Reduzierung von bedenklichen Stoffen lediglich in geringem Maße. 

Die enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen; sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung zu vergleichen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Experten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

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