Was ist basisches Wasser?
Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Wer basisches Wasser trinkt, soll sich von Krebserkrankungen befreien, die Flüssigkeit als Säurepuffer nutzen, die Nährstoffaufnahme über das Blut beim Essen erhöhen und Nierenprobleme beheben können.
Aus der Ernährungswissenschaft weiß man jedoch: Es gibt nicht das eine Produkt, das eine Krankheit bekämpfen und die Gesundheit erhalten kann. Vielmehr ist es das große Ganze, das dazu führen kann, dass Beschwerden wie eine Störung der Konzentration und Krankheiten wie eine Stoffwechsel-Störung abklingen.
Die Gesundheitsversprechen sollten deswegen auch bei basischem Wasser mit Vorsicht genossen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung äußert sich nicht zu basischem Wasser, sondern bezeichnet eine gesunde Ernährung als A und O im Bereich „Gesundheitsprävention“. Denn wer sich umfangreich und ausgewogen ernährt und ausreichend Wasser trinkt, versorgt den Körper mit wertvollen Nährstoffen, Ballaststoffen und Flüssigkeit. Ein bestimmtes Wasser empfehlen die Experten nicht.
Doch was versteht man eigentlich unter basischem Wasser? Per definitionem gilt eine Flüssigkeit als alkalisch oder basisch, wenn der pH-Wert über 7 liegt. Das bedeutet, dass es sich, im Unterschied zum Leitungswasser, um eine laugenartige Lösung handelt.
Der pH-Wert lässt Aussagen darüber zu, ob eine Flüssigkeit neutral, basisch oder sauer ausfällt. Er zeigt an, wie viele Wasserstoffionen enthalten sind.
Auch das menschliche Blut weist einen pH-Wert auf. Der Blut-Wert liegt bei gesunden Personen bei 7,40. Schwankungen um 0,05 gelten als unbedenklich. Alles darüber oder darunter kann zu einem gestörten Säure-Basen-Haushalt führen.
Der Stoffwechsel leidet und der Organismus kann bestimmte Funktionen nicht korrekt aufrechterhalten. Im Falle einer solchen Störung sprechen Mediziner von einer Azidose.
Neben den zahlreichen Vorteilen kursieren im Internet auch viele Behauptungen darüber, ob basisches Wasser Nebenwirkungen bereithält. Hier gilt: Basisches Wasser ist noch nicht wissenschaftlich erforscht. Zu diesem Thema liegen also weder Studien vor, die die Wirkung des Wassers belegen, noch Studien, die eine Aussage über Nebenwirkungen treffen lassen.
Basisches Wasser – Hauptvorteile und Wirkung
Die Produzenten von basischem Wasser möchten ihr Produkt vermarkten. Im Marketing werden hier vor allem Gesundheitsversprechen eingesetzt, die den Verbraucher zum Kauf animieren sollen. So soll das Wasser zum Beispiel vor einer Übersäuerung des Körpers schützen können.
Der Trugschluss: Statt auf Süßigkeiten und Weizen zu verzichten, die zu einer Übersäuerung führen, sollen Konsumenten lieber zu einem Heilmittel aus dem Handel greifen. Das Versprechen: Der Verbraucher muss keine Ernährungsumstellung wagen, sondern kann einfach und bequem auf das behandelte Wasser zurückgreifen.
“Basisch” wird in der Werbung also mit “gesund” gleichgesetzt. Bei dem steigenden Gesundheitsinteresse stößt diese Vorgehensweise zunehmend auf Anklang. Belege für die Wirksamkeit von basischem Wasser liegen jedoch nicht vor.
Die von den Herstellern genannten Vorteile sind folgende:
- Basisches Wasser soll den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen können.
- Basisches Wasser soll besser vom Körper aufgenommen werden können als Leitungswasser oder Mineralwasser aus Flaschen.
- Basisches Wasser soll antioxidativ wirken und die Zellen schützen können.
- Basisches Wasser soll Krebs entgegenwirken können.
- Basisches Wasser soll bei Nierenproblemen wie Nierensteinen helfen können.
Bei allen genannten Vorteilen handelt es sich um Vermutungen der Hersteller.
Viele Verbraucher verwechseln das basische Wasser mit destilliertem Wasser, das ebenfalls gerade im Trend liegt. Aber was passiert, wenn man destilliertes Wasser trinkt? Hier kann es zu einem Nährstoffmangel kommen. Denn über das Lebensmittel „Wasser“ nimmt der Mensch in der Regel auch Mineralstoffe wie Calcium auf.
Die Mineralstoffe wurden durch die Destillation eliminiert. Mikroorganismen sind auch nicht mehr vorhanden. Basisches Wasser aus Quellwasser oder Trinkwasser aus der Leitung mit einem erhöhten Säuregehalt dagegen enthalten immer eine geringe Menge an Mikroorganismen und Schadstoffen. Der hohe Säuregehalt kann durch die Zugabe von Natron oder Essig erreicht werden.
Alkalisierung des Körpers
Das Trendgetränk mit den vermeintlich positiven Eigenschaften soll dazu führen, dass der pH-Wert des Körpers ausgeglichen wird. Dafür wird der Säuregehalt minimiert. Basisches Wasser soll also vor freien Radikalen und Co. schützen, indem es die Weichen für eine perfekte Balance des Säure-Basen-Haushaltes stellt.
Verbesserung der Verdauung
Basisches Wasser soll die Verdauung in Schwung bringen können. Da keine wissenschaftlichen Studien vorliegen, die einen positiven Effekt belegen, sollten Verbraucher eher auf eine ballaststoffreiche Ernährung setzen. Diese ist einfach umzusetzen, löst weniger Kosten aus und führt erwiesenermaßen zu Erfolgen. Pro Tag sollten Verbraucher mindestens 30 Gramm Ballaststoffe konsumieren.
Bekämpfung von Übersäuerung
Der Körper übersäuert, wenn der Mensch sich ernährungsfeindlich ernährt. Hersteller von basischem Wasser (beispielsweise Wasser mit Natron oder Zitronensaft) schlagen vor, der Übersäuerung durch den Konsum von alkalischem Wasser aus der Leitung entgegenzusteuern. Ernährungsmediziner dagegen empfehlen eine konsequente Ernährungsumstellung mit viel Gemüse, wenig Fleisch, Milchprodukten, Fisch und Nüssen und Samen sowie Vollkornprodukten.
Stärkung des Immunsystems
Das Immunsystem soll durch den Konsum von basischem Wasser gestärkt werden. Ob dies funktioniert, ist fraglich. Denn Belege gibt es nicht. Das Immunsystem können Verbraucher stattdessen stärken, indem sie sich viel an der frischen Luft aufhalten, sich gesund und ausgewogen ernähren und stille Entzündungen im Körper durch viszerales Bauchfett und Co. vermeiden.
Verlangsamung des Alterungsprozesses
Natürlich möchten wir möglichst langsam altern. Wer basisches Wasser trinkt, verspricht sich derzeit einen verjüngenden Effekt. Dass basisches Wasser antioxidativ wirkt, ist aber nicht wissenschaftlich bestätigt.
Vorbeugung von chronischen Krankheiten
Durch Bewegung, Ernährung und viel frisches Wasser können Verbraucher sich vor chronischen Krankheiten schützen, sofern diese nicht bereits in den Genen liegen. Dass Konsumenten, die ausschließlich basisches Wasser trinken, sich vor allen chronischen Erkrankungen schützen, ist anzuzweifeln.
Wie weiß ich, ob ein Wasser basisch ist?
Um zu ermitteln, ob Wasser basisch ist, kann ein Wassertest durchgeführt werden. Auf dem Teststreifen ist im Anschluss abzulesen, welchen pH-Wert das Wasser aufweist. Bei basischem Wasser aus dem Handel haben die Hersteller diesen Schritt bereits übernommen.
Alle Werte über 7 gelten als “alkalisch” und damit als “basisch”. Werte unter 7 bedeuten, dass das Wasser sauer ist. 7 verdeutlicht, dass es sich um neutrales Wasser handelt – wie Leitungswasser aus dem Wasserhahn.
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Ist Leitungswasser basisch?
Trinkwasser aus der Leitung weist einen pH-Wert von 7 auf und ist damit pH-neutral. Der pH-Gehalt zeigt an, wie hoch die Konzentration der Wasserstoffionen ist. Wer basisches Wasser trinkt, konsumiert in der Folge schlichtweg Leitungswasser mit einem in geringem Maße erhöhten pH-Wert und einer höheren Ionen-Menge.
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Ist Mineralwasser basisch?
Mineralwasser ist leicht sauer. Dies wird durch die Kohlensäure bedingt. Allerdings konnte keine Studie belegen, dass sich der Genuss von Kohlensäure negativ auf den Säure-Basen-Haushalt auswirkt.
Hat basisches Wasser Nebenwirkungen?
Wer einen gesunden Lifestyle verfolgt, achtet insbesondere auf die Zufuhr von ausreichend Wasser. Bei einem Calciumdefizit raten Ernährungsmediziner zu Mineralwasser. In der Regel reicht stilles Wasser jedoch aus, da auch dieses reichlich Mineralien enthält.
Manche Verbraucher greifen zu basischem Wasser. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Dies gilt allerdings auch für die vermeintlichen gesundheitlichen Vorteile. Denn wissenschaftliche Studien existieren noch nicht. Einige Forscher vermuten, dass basisches Wasser die Produktion von Magensäure erhöhen könnte.
Grundsätzlich gilt: Wer eine Übersäuerung des Körpers verhindern möchte, sollte auf eine gesunde Ernährung achten und mineralstoffreiches Wasser konsumieren. Tierische Lebensmittel und hochverarbeitete Produkte mit viel Salz und Zucker, Alkohol, Weißmehl und Stress belasten den Säure-Basen-Haushalt und können ein Ungleichgewicht erzeugen.
Stille Entzündungen können entstehen. Gleiches gilt für Stoffwechselstörungen, Falten, Cellulite, Dehnungsstreifen, verklebte Faszien, Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Osteoporose und Nierensteine.
Vorbeugend kann es sich lohnen, viel Gemüse und ausreichend zuckerarmes Obst zu verzehren, einen Schlafmangel zu vermeiden und sich regelmäßig ausgiebig zu bewegen. Ob das basische Wasser Vor- oder Nachteile für die Gesundheit bereithält, bleibt abzuwarten.
Basisches Wasser – selber machen
Basisches Wasser können Verbraucher sowohl kaufen als auch selber herstellen. Wer sein Trinkwasser aus dem Hahn überprüfen möchte, setzt einen praktischen Wassertest mit pH-Tropfen für zuhause ein. Ein Wert über 7 zeigt an, dass das Leitungswasser aus dem Wasserhahn alkalisch ist.
Herkömmliches Leitungswasser weist einen pH-Wert von 7 auf. Dieses Trinkwasser können Interessierte zu Hause in basisches Wasser umwandeln. Dafür fügen sie dem Wasser einen Spritzer Apfelessig, eine Messerspitze Natron oder den Saft einer frischen Zitrone hinzu. Zitronenwasser soll eine positive Wirkung auf den Hautzustand haben.
FAQ
Wie gesund ist es, basisches Wasser zu trinken?
Basisches Wasser mit einem pH-Wert von über 7 liegt im Trend und soll den Säure-Basen-Haushalt aufrechterhalten. Belege existieren nicht.
Wie mache ich mein Wasser basisch?
Um ein Säure-Basen-Gleichgewicht herzustellen, greifen manche Verbraucher zu basischem Wasser. Um basisches Wasser zu erhalten, genügt ein Spritzer Apfelessig in Leitungswasser.
Für was ist Basenwasser gut?
Wasser mit einem pH-Wert von über 7 soll die Abwehr des Körpers stärken können und zahlreiche gesundheitliche Vorteile bereithalten.
Welche Wassersorten sind basisch?
Leitungswasser ist neutral, während basisches Trinkwasser einen pH-Wert von über 7 bereithält. Alle alkalischen Wassersorten sind basisch.
Das Fazit – Basisches Wasser liegt im Trend
In der Wissenschaft ist man sich uneinig, ob basisches Trinkwasser einen gesundheitlichen Mehrwert bietet. Die Wissenschaftler konnten bisher nicht belegen, dass basisches Wasser vor freien Radikalen schützt, Linderung bei Nierenproblemen verschafft oder durch andere positive Eigenschaften überzeugt.
Der pH-Wert über 7 macht das Lebensmittel zu einem alkalischen Getränk. Laut Ernährungsexperten könnte der Konsum im Alltag die Magensäure-Produktion anregen. Viel Magensäure schadet dem Organismus. Doch auch hier fehlen Studien. Der pH-Gehalt des Wassers kann mit einem pH-Teststreifen ermittelt werden.
Grundsätzlich ist anzuraten: Wer viel Wasser konsumiert, fördert ein schönes Hautbild und unterstützt den eigenen Körper dabei, die lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Eine gesunde Ernährung und viel Leitungswasser können Erkrankungen vorbeugen.
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