Dabei werden jedoch auch nützliche Mineralien wie Magnesium und Calcium herausgefiltert, die für den Körper wichtig sind. Um diesen Verlust auszugleichen, kann das Wasser nachträglich remineralisiert werden, beispielsweise durch spezielle Filterkartuschen oder durch die Zugabe natürlicher Mineralstoffe. Die Umkehrosmose ist damit eine ideale Methode, um die Qualität des Trinkwassers nach eigenen Bedürfnissen zu optimieren.
Wasserfilter schaffen bei Sorgen um die Wasserqualität aus dem Hahn Abhilfe – doch nicht immer ist ein solcher parat. In solchen Situationen kann eine Umkehrosmoseanlage selbst in den Wasserkreislauf eingebaut werden, die ebenso fast vollständig reines Trinkwasser liefert.
Dieser Artikel gibt Informationen zu der Funktion und dem Einbau der Osmoseanlage, die sich aufgrund der technischen Komplexität des hochwertigen Systems leider nicht für den DIY-Bau eignet und bietet eine Anleitung für eine praktische Alternative.
Ein schneller Überblick über die Osmoseanlage
Eine Osmoseanlage ist ein hochentwickeltes System zur Wasserreinigung, das sich durch seine hohe Filtrationsgenauigkeit auszeichnet. Es besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Filterstufen: Beginnend mit einem Polypropylenfilter, der Schwebstoffe wie Sand und Rost bis zu einer Feinheit von 5 Mikron herausfiltert – das entspricht etwa einem 5000’stel eines menschlichen Haares. Daran schließt sich ein Aktivkohlefilter an, der gelöste Geruchs- und Geschmacksstoffe sowie Chlor und andere organische Verunreinigungen effektiv entfernt.
Was ist eine Osmoseanlage?
Eine Osmoseanlage ist ein spezielles Wasseraufbereitungssystem, das dazu dient, unerwünschte Stoffe aus dem Wasser zu entfernen und so eine besonders hohe Reinheit zu erreichen. Sie kommt sowohl im Haushalt als auch in der Industrie oder Medizin zum Einsatz, wenn nahezu frei von Verunreinigungen benötigtes Leitungswasser erforderlich ist. Das Ergebnis ist sogenanntes Permeat – gefiltertes Wasser, das weitgehend frei von Schadstoffen wie Chlor, Pestiziden und Mikroorganismen ist.
Allerdings werden dabei auch nützliche Mineralien wie Magnesium, Calcium und Kalium entfernt, die natürlicherweise im Trinkwasser enthalten sind. Um den Mineralstoffverlust auszugleichen, kann das Wasser nachträglich remineralisiert werden, beispielsweise durch spezielle Filterkartuschen oder die Zugabe natürlicher Mineralstoffe.
Wie funktioniert die Osmoseanlage?
Der Funktionsmechanismus einer Osmoseanlage beruht auf dem Prinzip der Umkehrosmose. Dabei wird Wasser mit hohem Druck durch eine halbdurchlässige Membran gepresst, die nur kleinste Moleküle – hauptsächlich Wassermoleküle – passieren lässt. Größere gelöste Stoffe wie Kalk, Schwermetalle oder Mikroorganismen werden zurückgehalten und mit dem Abwasser ausgespült.
Was filtert eine Osmoseanlage?
Eine Umkehrosmoseanlage bietet eine der gründlichsten Methoden zur Wasserreinigung überhaupt. Durch den speziellen Filter, der nur die Durchlassung von Wassermolekülen erlaubt, entfernt eine solche Anlage eine ganze Reihe an Substanzen aus dem Wasser: Neben Kalk, der besonders für die Bildung von Ablagerungen in Haushaltsgeräten verantwortlich ist, werden auch Viren, Bakterien, Hormone, Herbizide, Fungizide und Medikamentenrückstände gründlich beseitigt.

Kann man Osmosewasser trinken?
Doch aufgepasst: Eine Filteranlage, die mit Osmose arbeitet, entfernt nicht nur Schadstoffe aus dem Wasser, sondern auch sämtliche Mineralien, was das Endprodukt in seiner Zusammensetzung destilliertem Wasser ähnlich macht. Es wird deshalb häufig diskutiert, ob das Fehlen dieser Mineralien das Wasser ungesund macht – doch Schäden sind nicht zu erwarten, wenn sichergestellt wird, dass der Körper durch die Nahrung ausreichend mit Mineralstoffen und Salzen versorgt wird.
Osmosewasser an sich ist also nicht schädlich, bietet aber – wenn das Ausgangswasser bereits unbelastet ist – auch keine zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile. Ist das Wasser jedoch potenziell mit Erregern belastet, kann Osmosewasser die Gesundheit effektiv schützen. Mehr Informationen dazu bietet der Artikel Osmosewasser vs. destilliertes Wasser.
Um beim Trinken des Osmosewassers nicht auf hilfreiche Nährstoffe zu verzichten, kann in dem System ein Remineralisierungsfilter integriert werden, um das Wasser mit Mineralien zu versehen.
Kann man eine Umkehrosmose-Anlage selbst bauen?
Eine Umkehrosmose-Anlage ist ein technisch anspruchsvolles Wasseraufbereitungssystem, das mit hohem Druck arbeitet, um Wasser durch eine spezielle Membran zu filtern. Aufgrund der benötigten Komponenten – wie einer Druckpumpe, einer speziellen Osmosemembran und einem Filtersystem – ist ein vollständiger Selbstbau kaum praktikabel. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich eine funktionierende Anlage zusammenzustellen.
So kommt man zu einer Umkehrosmose-Anlage
Wer eine Umkehrosmose-Anlage nutzen möchte, hat drei praktikable Wege:
Fertigsystem kaufen
Der einfachste Weg ist der Kauf eines Komplettsystems, das alle Komponenten bereits enthält und für den Hausgebrauch optimiert ist. Solche Anlagen sind in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich und können dann im Eigenbau direkt an die Wasserleitung angeschlossen werden.
Modularsystem zusammenstellen
Wer eine individuell anpassbare Anlage bevorzugt, kann sich eine Umkehrosmose-Anlage aus einzelnen Komponenten zusammenstellen:
Umkehrosmose-Membran: Das Herzstück der Anlage, das Schadstoffe zurückhält.
Vorfilter: Aktivkohlefilter entfernen Chlor und andere grobe Verunreinigungen.
Druckpumpe: Erforderlich, wenn der Wasserdruck unter 3 bar liegt.
Speichertank: Zur Zwischenspeicherung des gefilterten Wassers.
Nachfilter: Optional zur Remineralisierung oder weiteren Reinigung.
Diese Einzelteile können separat erworben und mit passenden Anschlüssen verbunden werden.
DIY-Filterlösung für Outdoor oder Notfälle
Eine klassische Umkehrosmose-Anlage ist für unterwegs nicht praktikabel, doch es gibt alternative Lösungen für die Wasseraufbereitung:
Tragbare Wasserfilter mit Keramik- oder Aktivkohlefiltern für die mechanische Reinigung.
UV-Desinfektion für die Beseitigung von Mikroorganismen.
Chemische Aufbereitung mit Chlor oder Jodtabletten für Notfälle.
Wer eine mobile Wasseraufbereitung sucht, sollte auf bewährte Outdoor-Wasserfilter setzen, da eine DIY-Umkehrosmose-Anlage ohne hohen Druck und geeignete Membranen nicht effizient funktioniert.
Benötigte Materialien
Das Bauen einer eigenen Anlage zur Wasserfilterung ist übrigens nicht nur eine praktische, sondern auch eine lehrreiche Erfahrung: Mit einfachen Materialien und ein wenig Geschick lässt sich ein effektiver Wasserfilter kreieren, der nach dem Vorbild der Natur arbeitet. Je nachdem, wie viel Wasser gefiltert werden soll, kann eine entsprechende Gefäßgröße gewählt werden – von einer kleinen, tragbaren Flasche bis hin zu einem größeren System mit Eimern oder Kanistern.
Für den Bau werden einige grundlegende Werkzeuge und Materialien benötigt:
- ein Taschen- oder Cuttermesser
- eventuell eine Bohrmaschine
- eine Säge
Für die Filtermedien werden gebraucht:
- Kieselsteine mit rauer Oberfläche
- feiner Kies
- gewaschener Sand
- Pflanzenkohle
- Watte, Vlies oder Stoff
Wichtig ist, dass die verwendete Kohle für die Wasseraufbereitung geeignet ist – Aktivkohle ist wegen ihrer Fähigkeit, Schmutzpartikel zu binden, besonders empfehlenswert.
Je nach Filtergröße wird eine Wasserflasche mit Deckel für einen mobilen Filter oder ein Kanister für größere Mengen benötigt. Optional kann Holz zur Konstruktion eines Gestells oder Seil zum Aufhängen des Filters nützlich sein.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schritt 1: Begonnen wird damit, den Boden einer Wasserflasche oder eines Kanisters abzuschneiden. Anschließend wird ein kleines Loch in den Deckel gebohrt, der fest auf das Gefäß geschraubt wird. Nun wird das Gefäß umgedreht, sodass die große Öffnung oben und die kleine unten ist.
- Schritt 2: Im folgenden Schritt werden Stofffetzen in die Flasche gelegt, um die kleine Öffnung abzudecken. Dies dient als erste Barriere, um zu verhindern, dass Sand und Kohle herausfallen. Daraufhin wird eine Schicht Aktivkohle eingefüllt, die feinste Partikel wie Bakterien und Feinstaub herausfiltert. Diese Schicht sollte mehrere Zentimeter dick sein.
- Schritt 3: Über die Aktivkohle wird eine gereinigte Sandschicht gegeben, die feinere Algen und kleinere Schmutzpartikel abfängt. Darüber kommt eine Schicht Kies, die durch leichtes Rütteln festgesetzt wird, um gröbere Schmutzpartikel zu filtern.
- Schritt 4: Abschließend wird der Kies gleichmäßig mit Kieselsteinen bedeckt, die als grober Filter dienen und größere Partikel wie Blätter und Stöcke zurückhalten.
Tipp: Für eine hohe Lebensdauer des Filters lohnt es sich, über die oberste Schicht Kiesel eine weitere Lage Stoff zu legen. Ein altes Kleidungsstück oder ein Stoffrest eignet sich hierfür ideal. Diese Schicht fängt den gröbsten Schmutz auf und lässt sich zudem leicht auswechseln. Für ein besseres Verständnis der Bauanleitung empfehlen wir zudem DIY-Videos auf einer Videoplattform wie YouTube anzusehen.
Pflege
Damit ein selbstgebauter Wasserfilter sicher und hygienisch arbeiten kann, sollte er nach regelmäßigem Betrieb gut gepflegt werden. Deshalb gilt: Der Kies sollte je nach Nutzungshäufigkeit alle paar Tage bis Wochen aus dem Filter genommen, gründlich gewaschen oder sogar ersetzt werden.
Die Kohlefilterkomponente, ob Pflanzen-, Aktiv- oder Holzkohle, bedarf ebenfalls einer Erneuerung alle paar Monate. Bei Verstopfungen hilft in der Regel bereits ein vorsichtiges Verrühren der Materialien oder ein sanftes Schütteln der Flasche. Wichtig: Wenn der Filter längere Zeit steht, können sich Keime ansammeln – daher ist es empfehlenswert, den Filter regelmäßig neu zu bauen.
Fazit
Wer zuhause oder auf Reisen einen Wasserfilter verwendet, profitiert von zahlreichen Vorteilen: Sie verbessern nicht nur den Geschmack und die Sicherheit des Wassers, indem sie gesundheitsschädliche Stoffe herausfiltern, sondern schützen auch Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen. Eine gute Filteranlage kann kostengünstig selbstgebaut werden, ist zeitsparend in der Anwendung und trägt ganz nebenbei noch dazu bei, dass weniger Flaschenwasser gekauft werden muss.
Dennoch gilt: Für all jene, die auf Nummer sicher gehen möchten, sind geprüfte Osmoseanlagen aus dem Handel eine zuverlässige Wahl. Marken wie Sanquell bieten qualitativ hochwertige Produkte, die sowohl ökologisch als auch effektiv sind und die Trinkwasserqualität zuverlässig verbessern.