Das sind die verschiedenen Wasserarten

Wasser als Lebenselixier: Der Großteil der Erde besteht aus Wasser. Auch der Mensch, Tiere, Pflanzen und Lebensmittel setzen sich aus Wasser zusammen. Zudem werden viele Prozesse wie das Klima oder die Fotosynthese der Pflanzen von Wasser beeinflusst. Ein Leben ohne Wasser wäre auf diesem Planeten nicht möglich.  Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung, und zwar aus Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Darüber hinaus enthält die Flüssigkeit Mineralien, Spurenelemente und weitere Inhaltsstoffe. Das macht Wasser zu einer lebensnotwendigen und wertvollen Ressource.  Der Mensch konsumiert Wasser jedoch längst nicht mehr aus Quellen oder fließenden Oberflächengewässern. Stattdessen greifen wir auf Trinkwasser aus dem Hahn zurück oder entscheiden uns im Supermarkt für Mineral-, Heil- oder Tafelwasser als Durstlöscher. Doch inwiefern unterscheiden sich die Wasserarten?

Mineralwasser 

Ein natürliches Mineralwasser muss laut der Mineral- und Tafelwasserverordnung in Deutschland aus einer Quelle abgefüllt werden. Andernfalls darf das Wasser diese Bezeichnung nicht tragen. Kohlensäure darf hinzugefügt werden. Auch ein Entzug von Eisen ist erlaubt. 

Der Clou: Mineralwasser weisen unterschiedliche Zusammensetzungen auf. Je nach Quellgebiet reichert sich das Wasser nämlich mit unterschiedlichen Stoffen an. Diese spielen eine wichtige Rolle für den menschlichen Organismus und unsere Gesundheit. 

Im Gegensatz zum Leitungswasser wird das Mineralwasser direkt am Quellort abgefüllt. Der Vorteil: Mineralwasser durchläuft keine privaten Leitungen. So kann sichergestellt werden, dass das Wasser keine gesundheitsgefährdenden Stoffe beinhaltet. 

Denn defekte oder alte Rohre können zum Beispiel dazu führen, dass Rost im Trinkwasser auftritt. Dabei färbt sich das Wasser rot-braun. Der Rost an sich stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Doch die Beschädigungen der Rohre können eine hohe Keimbelastung begünstigen. 

Außerdem können Schwermetalle wie Kupfer oder Blei austreten und über das Trinkwasser in unseren Körper gelangen. Insbesondere bei Risikogruppen wie Säuglingen, Kindern, Schwangeren, Stillenden und Älteren kann eine Zufuhr von Schwermetallen schwere Erkrankungen auslösen. 

Bei Ungeborenen, Babys und Kindern kann sich sogar die Entwicklung verzögern, wenn das Kind unverhältnismäßig hohen Schwermetallkonzentrationen ausgesetzt wird. 

 

Quellwasser

Quellwasser wird auch als Brunnenwasser bezeichnet. Wie das Mineralwasser entstammt das Quellwasser einem unterirdischen Wasservorkommen. Dieses wird künstlich erschlossen, sodass das Quellwasser gewonnen werden kann. 

Bei artesischen Quellen bildet sich Druck in der Flüssigkeit. Deswegen benötigen die zuständigen Firmen keine Pumpen, um das Tiefenwasser zu gewinnen.

Das Quellwasser muss die Standards ebenfalls erfüllen. Auch hier gilt die Mineral- und Tafelwasserverordnung. Es ist genau vorgegeben, wie das Wasser gefördert, abgefüllt und vertrieben werden darf. 

Während das Mineralwasser immer die gleiche Mineralienmengen beinhalten muss, kann das Quellwasser unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. Quellwasser muss obendrein nicht amtlich anerkannt werden. 

 

Leitungswasser – jederzeit verfügbar und streng kontrolliert

Das Wasser aus der Leitung kann in Deutschland bedenkenlos konsumiert werden. Dabei handelt es sich um das am häufigsten verbrauchte Lebensmittel weltweit. 

Denn wir nutzen das Wasser aus der Wasserleitung nicht nur, um unseren Durst zu stillen. Sondern wir verwenden die Flüssigkeit zum Kochen, zum Waschen und für die Haushaltsreinigung. Aus diesem Grund wird das Trinkwasser in Deutschland streng kontrolliert. 

Die Basis bildet die Trinkwasserverordnung. Hier ist geregelt, wie hoch die Schadstoffkonzentrationen ausfallen dürfen. Des Weiteren unterscheidet sich die Wasserhärte von Region zu Region.

Die Hersteller gewinnen das Trinkwasser zu fast zwei Dritteln aus dem Grundwasser. Indem Regen und Schnee im Erdboden versickert und Gesteinsschichten überwindet, erfolgt die Mineralisierung des Wassers.

Anschließend bereiten die Unternehmen das Tiefenwasser auf. Sie filtern die Flüssigkeit und setzen Desinfektionsmittel ein, um Keime abzutöten. 

Auf seinem Weg durch die Wassersysteme ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich das reine Trinkwasser mit gesundheitsgefährdenden Stoffen wie Blei sowie Krankheitserregern anreichert. 

Werden Wasserhähne über eine längere Zeit nicht verwendet, kann sich Rost in den Leitungen bilden. Durch eine hohe Konzentration von Mangan im Trinkwasser färbt sich das Trinkwasser in diesem Fall rot-braun. 

Die Gefahr: Rostige Leitungen sind beschädigt. Auf diese Weise können Schwermetalle in das Trinkwasser übergehen. Werden diese konsumiert, können Erkrankungen auftreten. Trinkwasser sollte deswegen vor dem Verbrauch gefiltert werden. 

 

Tafelwasser – die Mischung macht’s

Bei Tafelwasser handelt es sich nicht um ein Naturprodukt. Vielmehr wird die Flüssigkeit industriell erzeugt. Dafür nutzen Firmen zum Beispiel Leitungswasser oder Meerwasser und bereiten dieses auf. 

Da das Produkt keiner natürlichen Quelle entspringt, greift in diesem Fall die Mineral- und Tafelwasserverordnung. Eine amtliche Anerkennung wie bei Mineralwasser ist nicht vorgeschrieben. 

Allerdings wird auch das Tafelwasser streng kontrolliert. Hier gelten die Richtlinien der Trinkwasserverordnung. So wird sichergestellt, dass die Tafelwasser rein ausfallen und keine chemischen Bestandteile aufweisen. Mineralien oder Kochsalz (Natriumchlorid) dürfen nachträglich hinzugefügt werden. 

So gelingt es den Herstellern, den Geschmack des Tafelwassers anzupassen. Im Vergleich zu Mineralwasser oder Heilwasser darf das Tafelwasser in Gläsern serviert werden. Mineralwasser- und Heilwasser dagegen werden in der Flasche angeboten. 

Heilwasser

Ein frei verkäufliches Medikament: Heilwasser gilt nicht als Lebensmittel. Schließlich handelt es sich um ein Produkt, das eine lindernde oder heilende Wirkung verzeichnen soll. Diese muss nachgewiesen werden. 

Vor der Zulassung überprüft das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte das Heilwasser. Ferner gelten die Kriterien der Mineral- und Tafelwasserverordnung. 

Wasserqualität – warum eine ständige Überwachung lebenswichtig ist

72 Prozent unseres Planeten sind von Wasser bedeckt. 97 Prozent davon bestehen aus Salzwasser aus den Meeren. Bei lediglich 3 Prozent des Wasservorkommens handelt es sich um Süßwasser aus Polareis, Schneedecken, Gletschern, Grundwasser und Oberflächenwasser. 

Weltweit stellt das Grundwasser eine elementare Quelle der Wasserversorgung dar. Neben Sauerstoff gilt sauberes Trinkwasser als lebensnotwendiges Gut.

Unterhalb der Erdoberfläche sammelt sich Rohwasser aus Niederschlägen, Flüssen und Seen, das verschiedene Gesteinsschichten passiert und Mineralstoffe aufnimmt. In Deutschland beziehen wir 74 Prozent des Trinkwassers aus dem Grundwasser. 

Doch die Industrie und Landwirtschaft sorgen dafür, dass die Qualität des Grundwassers sinkt. Zum Schutze der Wasserqualität traten das Wasserhaushaltsgesetz und die Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. 

Das Oberflächenwasser aus Flüssen, Seen, Bächen, Küstengewässern, Übergangsgewässern und Talsperren bietet normalerweise einen optimalen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Doch die Schifffahrt, die Ableitung des gereinigten Abwassers, die Landwirtschaft und die Industrie wirken sich negativ auf die Wasserqualität aus. Als Trink- oder Betriebswasser können wir dieses längst nicht mehr ohne Aufbereitung nutzen. 

Auch Privathaushalte tragen zu der Verschmutzung des Wassers bei. Bei menschengemachten Verunreinigungen sprechen Experten von den anthropogenen Stressoren. Das Abwasser aus Häusern und Wohnungen enthält nämlich Staubpartikel, Schmutz, Fäkalien, Waschmittel, Spülmittel, Speisereste und Medikamentenrückstände. 

In Kläranlagen wird das Abwasser gereinigt. Das Ziel: im Sinne der Nachhaltigkeit agieren und das biologische Gleichgewicht erhalten. 

FAQ

Wie viele Wassersorten gibt es?

In unserem Artikel stellten wir 5 Wasserarten vor. 

 

Welche 2 Arten von Wasser gibt es?

Wir unterscheiden folgende Wasserarten: das Mineralwasser, Quellwasser, Leitungswasser, Tafelwasser und Heilwasser.

 

Welches Wasser benutzt man als Trinkwasser?

Trinkwasser besteht aus Grund- und Oberflächenwasser. 

 

Ist Leitungswasser Quellwasser?

Leitungswasser ist kein Quellwasser. Das Quellwasser wird, wie viele andere Wasserarten, in Flaschen abgefüllt. 

 

Das Fazit – reines Wasser in Deutschland 

Welche Wasserarten gibt es eigentlich? Wir differenzieren natürliches Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure, Quellwasser, Leitungswasser, Tafelwasser und Heilwasser. Wer seinen Durst stillen möchte, kann also zu unterschiedlichen Wasserarten mit Mineralien greifen. 

Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung. Außerdem unterliegen die Wasserarten aus der Flasche und aus dem Hahn unterschiedlichen Qualitätsmaßstäben. 

Ohne trinkbares Wasser ist ein Leben auf der Erde nicht möglich. Da die Industrie, die Landwirtschaft und die Privathaushalte die Wasservorkommen verschmutzen, muss das Abwasser in Kläranlagen aufbereitet werden. Rückstände gelangen jedoch trotzdem in die Gewässer. 

Das Trinkwasser aus der Leitung unterliegt der Trinkwasserverordnung. Bei Mineralwasser, Quellwasser, Tafelwasser und Heilwasser gelten die Kriterien der Mineral- und Tafelwasserverordnung. Im Gegensatz zum Mineralwasser und Co. muss das Heilwasser vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften aufweisen und von dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden.

Die enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen; sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung zu vergleichen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Experten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

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