Legionellen: Risiken, Grenzwerte und wirksame Schutzmaßnahmen

Die warme Dusche am Morgen gehört für viele zum entspannten Start in den Tag. Doch was kaum jemand sieht: In unseren Wasserleitungen können sich unter bestimmten Bedingungen unsichtbare Gäste vermehren, die alles andere als harmlos sind. Legionellen sind keine Panikmache, sondern ein reales Hygienerisiko, das sich jedoch gut kontrollieren lässt – wenn man weiß, wie. Dieser Artikel liefert Ihnen das nötige Rüstzeug: Von den gesetzlichen Grenzwerten bis zu praktischen Schutzmaßnahmen erfahren Sie kompakt und verständlich, wie Sie Ihr Trinkwasser sicher halten – egal ob als Mieter, Eigenheimbesitzer oder Betreiber.

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Was sind Legionellen und warum spielen sie im Alltag eine so große Rolle?

Legionellen sind stäbchenförmige Umweltbakterien aus der Familie der Legionellaceae, die im Süßwasser vorkommen. Zur Gattung gehören über 60 Arten, wobei Legionella pneumophila in Deutschland am häufigsten für Erkrankungen verantwortlich ist. In der natürlichen Umwelt leben Legionellen vor allem in Biofilmen, also dünnen Schichten aus Mikroorganismen, die sich an Oberflächen bilden – zum Beispiel in Seen, Flüssen, Grundwasser oder feuchten Bodenbereichen. Zum Gesundheitsrisiko im Alltag werden sie jedoch erst, wenn sie sich in häuslichen Trinkwasserinstallationen unkontrolliert vermehren.

Ideale Bedingungen finden die Bakterien dort vor, wo Technik auf Nachlässigkeit trifft:

  • Temperatur: Optimales Wachstum zwischen 25 und 45 °C.
  • Stagnation: Stehendes Wasser in selten genutzten Leitungen.
  • Nährboden: Biofilme (Ablagerungen) in Rohren und Speichern.

Unter diesen Umständen kann die Konzentration schnell den technischen Maßnahmenwert von 100 KBE/100 ml (Trinkwasserverordnung) überschreiten. Da dies theoretisch in jedem Gebäude – vom Einfamilienhaus bis zur Klinik – passieren kann, ist die Überwachung von Warmwassersystemen, Duschen und Zirkulationsleitungen essenziell für die Sicherheit.

Wie es zur Infektion kommt: Aerosole als Hauptübertragungsweg

Eine Legionellen-Infektion entsteht fast ausschließlich durch das Einatmen von Aerosolen, also feinsten Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten und tief in die Lunge gelangen können. Dieser Mechanismus gilt international als gesicherter Infektionsweg und wird vom Robert Koch-Institut, der WHO und zahlreichen epidemiologischen Studien bestätigt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist extrem selten und wird von Fachstellen nicht als relevanter Infektionsweg bewertet.

Mann will duschen, Wasserdampf stellt eine Gefahr da
Duschen sind eine gefährliche Infektionsquelle

Aerosole entstehen überall dort, wo Wasser unter Druck zerstäubt wird, beispielsweise:

  • Duschen (häufigste Infektionsquelle)
  • Perlatoren an Wasserhähnen
  • Whirlpools, Jacuzzis und Spa-Anlagen
  • Klimatisierungs- und Luftbefeuchtungssysteme
  • Medizinische Geräte zur Atemtherapie

Gelangen die Aerosole in die Atemwege, können sie tief in die Lunge eindringen. Dort können die Bakterien schwere Lungenentzündungen, darunter die Legionellen-Pneumonie, verursachen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ältere Personen, Raucher, Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen und andere Risikogruppen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt mit:

  • der Konzentration der Legionellen im Wasser (KBE/100 ml)
  • der Dauer und Intensität der Exposition
  • der Aerosolmenge, die eingeatmet wird
  • dem Gesundheitszustand der betroffenen Person

Die Kombination dieser Faktoren erklärt, warum kontaminierte Duschen oder Warmwassersysteme häufig als Infektionsquelle identifiziert werden. In Gebäuden mit zentralen Warmwasseranlagen – etwa Pflegeeinrichtungen, Hotels und Mehrfamilienhäusern – ist die Einhaltung der technischen Regeln daher essenziell.

Legionellenausbrüche Europa (Quelle: https://atlas.ecdc.europa.eu/public/index.aspx?Dataset=27&HealthTopic=30)
Besonders in unseren Urlaubsländern zeigen sich hohe Legionelleninfektionen (Quelle: https://atlas.ecdc.europa.eu/public/index.aspx?Dataset=27&HealthTopic=30)

Welche gesundheitlichen Risiken gehen von Legionellen aus?

Das Einatmen von legionellenhaltigen Wassertröpfchen kann zwei unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen, die unter dem Begriff Legionellose zusammengefasst werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen reichen von milden grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen.

Wichtig: Das Trinken von Wasser oder Hautkontakt ist für gesunde Menschen in der Regel ungefährlich.

Die Legionärskrankheit

Die Legionärskrankheit ist eine durch Legionella pneumophila ausgelöste Lungenentzündung, die einen schweren Verlauf nehmen kann. Sie beginnt häufig mit allgemeinen Krankheitssymptomen und entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit zu einer ausgeprägten Pneumonie. Das Robert Koch-Institut weist jedes Jahr mehrere Hundert bestätigte Fälle aus, wobei die tatsächliche Zahl höher liegen kann, weil die Symptome oft unspezifisch sind.

Typische Symptome sind unter anderem:

  • plötzliches Fieber und Schüttelfrost
  • trockener Husten, Atemnot oder Brustschmerzen
  • Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen
  • starke Erschöpfung und allgemeines Krankheitsgefühl

Risikoerhöhend wirken ein geschwächtes Immunsystem, höheres Lebensalter oder bestehende Atemwegserkrankungen. Da die Legionärskrankheit anders behandelt wird als viele andere Lungenentzündungen, ist eine rasche ärztliche Diagnose wichtig.

Pontiac-Fieber

Das Pontiac-Fieber ist eine milde Form der Legionellose und verläuft ohne Beteiligung der Lunge. Die Beschwerden ähneln einer starken Erkältung und klingen in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab. Eine spezifische Therapie ist meist nicht erforderlich, dennoch zeigt das Auftreten dieser Erkrankung, dass Legionellen im Wassersystem vorhanden sind.

Häufig beobachtete Symptome sind:

  • Fieber, Müdigkeit und starkes Krankheitsgefühl
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Schüttelfrost
  • eine allgemeine körperliche Abgeschlagenheit

Da keine Lungenentzündung entsteht, gilt das Pontiac-Fieber als deutlich weniger gefährlich. Für Betreiber und Vermieter kann es jedoch ein Hinweis darauf sein, dass eine Überprüfung des Warmwassersystems notwendig ist.

Legionellenfälle in Deutschland

Welche gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte gelten in Deutschland?

In Deutschland ist die Qualität unseres Trinkwassers streng reglementiert. Die zentrale Rechtsgrundlage hierfür bildet die Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Sie legt verbindlich fest, ab welcher Konzentration von Legionellen eine Gesundheitsgefahr nicht mehr auszuschließen ist und Handlungsbedarf besteht.

Der wichtigste Indikator ist hierbei der sogenannte technische Maßnahmenwert. Er liegt aktuell bei 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml Wasser. Dies ist jedoch kein starrer Grenzwert, bis zu dem das Wasser „gut“ und danach „giftig“ ist, sondern eine Warnschwelle. Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, gilt die Anlage als hygienisch auffällig. Der Betreiber muss dann unverzüglich aktiv werden, um die Ursache zu finden und zu beseitigen.

Prüfpflichten für Vermieter, Eigentümer und Betreiber von Trinkwasseranlagen

Nicht jeder Hauseigentümer muss sein Wasser regelmäßig im Labor testen lassen. Der Gesetzgeber unterscheidet hier klar zwischen privater Eigennutzung und gewerblicher Bereitstellung von Wasser.

Die Pflicht zur Legionellenprüfung gilt für Sie, wenn:

  • Sie ein Mehrfamilienhaus besitzen und Wohnungen vermieten.
  • Im Gebäude eine sogenannte Großanlage zur Trinkwassererwärmung betrieben wird (Warmwasserspeicher mit mehr als 400 Litern Inhalt oder mehr als 3 Litern Wasser in der Rohrleitung zwischen Speicherabgang und Entnahmestelle).
  • Das Wasser vernebelt wird (z. B. in Duschen).

In diesen Fällen müssen Sie die Anlage in der Regel alle drei Jahre durch ein zertifiziertes Labor prüfen lassen. Bei öffentlichen Gebäuden wie Hotels, Sportstätten oder Kliniken verkürzt sich dieses Intervall sogar auf ein Jahr.

Keine Prüfpflicht besteht in der Regel bei:

  • Ein- und Zweifamilienhäusern (selbst wenn eine Einliegerwohnung vermietet wird, solange der Eigentümer mit im Haus wohnt).
  • Anlagen ohne zentrale Warmwasserbereitung (z. B. bei Nutzung von Durchlauferhitzern in den Wohnungen).

So läuft die rechtssichere Prüfung ab

Damit der technische Maßnahmenwert von 100 KBE/100 ml verlässlich überwacht wird, reicht es nicht, einfach Wasser aus dem Hahn in ein Glas zu füllen. Die Trinkwasserverordnung schreibt eine systemische Untersuchung vor. Das bedeutet:

  1. Professionelle Probenehme: Nur akkreditierte, zugelassene Labore oder zertifizierte Probenehmer dürfen die Proben entnehmen.
  2. Strategische Messpunkte: Beprobung erfolgt immer am Ausgang des Warmwasserspeichers, am Wiedereintritt der Zirkulationsleitung und an der „ungünstigsten Stelle“ (meist die Dusche im obersten Stockwerk), um das gesamte System abzubilden.
  3. Dokumentation: Als Betreiber müssen Sie die Ergebnisse mindestens 10 Jahre archivieren und Ihren Mietern transparent zur Verfügung stellen.

Alarmstufe Rot: Was tun, wenn der Wert überschritten ist?

Ein Brief vom Labor mit dem Ergebnis „> 100 KBE“ ist für Vermieter ein Stressmoment, aber kein Grund zur Panik. Der Gesetzgeber gibt hier einen klaren Ablaufplan vor, um Risiken zu minimieren:

  • Meldepflicht: Sie müssen das Ergebnis umgehend dem zuständigen Gesundheitsamt melden.
  • Information: Die Bewohner (Mieter) müssen unverzüglich über den Befall informiert werden.
  • Ursachenforschung: Es muss eine sogenannte Gefährdungsanalyse durch einen Sachverständigen erstellt werden. Wo liegt das technische Problem? Ist die Temperatur zu niedrig? Gibt es Totleitungen?
  • Maßnahmen: Je nach Höhe der Belastung können Sofortmaßnahmen nötig sein – von einer thermischen Desinfektion (Hochheizen der Anlage) über den Einbau von endständigen Filtern an den Duschköpfen bis hin zum Duschverbot bei extremen Belastungen.

Ziel all dieser Vorgaben ist es, nicht erst zu handeln, wenn jemand erkrankt, sondern das Risiko durch präventive Kontrolle gar nicht erst entstehen zu lassen.

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Wie entstehen Legionellen in Warmwasserinstallationen?

Legionellen vermehren sich immer dann massiv, wenn ein technisches System ihnen ideale Lebensbedingungen bietet. Das Risiko entsteht aus dem Zusammenspiel dreier Faktoren: Temperatur, Stagnation und Nährboden.

  1. Die Wohlfühltemperatur (25 bis 45 °C): In diesem Temperaturbereich vermehren sich die Bakterien explosionsartig. Unter 20 °C fallen sie in eine Art Winterschlaf, ab 60 °C sterben sie ab. Kritisch sind daher schlecht gedämmte Leitungen, zu niedrig eingestellte Warmwasserspeicher oder Zirkulationssysteme, in denen das Wasser zu schnell abkühlt.
  2. Stagnation: Stehendes Wasser ist der Feind jeder Hygiene. Wird eine Leitung länger als 72 Stunden nicht genutzt, kühlt das Wasser ab und Desinfektionsmittel verflüchtigen sich – der perfekte Brutkasten.
    Typische Risikobereiche sind:
    • Selten genutzte Gästebäder oder Ausgussbecken.
    • „Totleitungen“ (alte, nicht zurückgebaute Rohrabzweige).
    • Leerstehende Ferienwohnungen oder saisonal genutzte Gebäude (Schulen in den Ferien).
  3. Biofilm: In jedem Rohrsystem bildet sich mit der Zeit ein Biofilm – eine schleimige Schicht aus Mikroorganismen. Legionellen nutzen diesen Biofilm an Dichtungen, Kunststoffen oder rauen Innenflächen als Nahrungsquelle und Schutzschild.
    Innerhalb des Biofilms (oft versteckt in Amöben) sind Legionellen vor thermischer Desinfektion oder chemischen Mitteln geschützt. Sie können dort lange überdauern und das Wasser schubweise immer wieder neu kontaminieren.

Wie läuft eine Legionellenuntersuchung ab und welche Kosten entstehen?

Eine Legionellenuntersuchung soll klären, ob die Anlage unauffällig ist oder ob sich Legionellen im Trinkwasser vermehrt haben. Dafür kommt ein akkreditiertes Labor ins Gebäude und nimmt an festgelegten Stellen Proben, die anschließend im Labor ausgewertet werden. Der Ablauf ist für Sie als Betreiber unkompliziert:

  • Termin: Der Probenehmer benötigt Zugang zum Technikraum und zu ausgewählten Wohnungen.
  • Beprobung: Proben werden an strategischen Punkten entnommen: am Ausgang des Warmwasserspeichers, am Rücklauf der Zirkulation und an der am weitesten entfernten Zapfstelle (oft im Dachgeschoss).
  • Analyse: Das Labor gleicht die Werte mit dem technischen Maßnahmenwert (100 KBE/100 ml) ab.

Die Kosten hängen vor allem von der Anzahl der Proben ab. Für kleinere Mehrfamilienhäuser bewegen sie sich häufig im Bereich von 150 bis 300 Euro, größere Gebäude müssen mit höheren Beträgen rechnen. Sind die Ergebnisse unauffällig, ist der Vorgang damit für das Prüfintervall (meist 3 Jahre) abgeschlossen.

Wann das Gesundheitsamt involviert werden muss

Sobald der Grenzwert von 100 KBE/100 ml erreicht oder überschritten wird, besteht eine gesetzliche Meldepflicht. Das Labor oder der Betreiber muss das Ergebnis unverzüglich an das Gesundheitsamt übermitteln.

Das Amt schaltet sich ein bei:

  • Überschreitung des technischen Maßnahmenwertes.
  • Wiederholt auffälligen Befunden.
  • Bekanntwerden von Erkrankungen (Legionellose) im Gebäude.

Wichtig: Das Gesundheitsamt agiert hierbei als Kontrollinstanz. Es prüft die Gefährdungsanalyse und überwacht die Sanierungsschritte, um die Sicherheit für alle Bewohner schnellstmöglich wiederherzustellen.

Legionellen bekämpfen: Diese Maßnahmen sind erforderlich

Ist der Grenzwert überschritten, muss gehandelt werden. Die Wahl der Mittel hängt von der Schwere des Befalls und der technischen Ursache ab. In der Praxis haben sich drei Vorgehensweisen bewährt, die häufig auch miteinander kombiniert werden.

1. Thermische Desinfektion

Die thermische Desinfektion ist die klassische Sofortmaßnahme, um Legionellen im System zu reduzieren. Dabei wird die Temperatur im Warmwasserspeicher kurzzeitig so weit erhöht, dass die Bakterien absterben – in der Regel auf mindestens 70 °C. Anschließend werden die Leitungen nacheinander mit diesem heißen Wasser durchspült.

Eine thermische Desinfektion eignet sich vor allem:

  • als schnelle Reaktion nach einem auffälligen Befund,
  • wenn das System grundsätzlich funktioniert,
  • und wenn die Ursache eher in zu niedrigen Temperaturen lag.

Wichtig: Der Effekt ist oft nur vorübergehend. Ohne stabile Warmwassertemperaturen und gute Durchströmung können Legionellen nach einiger Zeit wieder auftreten.

2. Spülprogramme und hydraulische Maßnahmen

Wenn Wasser zu lange in Leitungen steht, steigt das Risiko für Legionellen – deshalb spielen Spülungen eine wichtige Rolle. Dabei wird das gesamte System oder einzelne Bereiche mit frischem, warmem Wasser durchgespült, um stagnierende Abschnitte zu erneuern.

Nützlich sind solche Maßnahmen immer dann, wenn:

  • Leitungen selten genutzt werden,
  • Totleitungen vermutet werden,
  • die Zirkulation ungleichmäßig läuft,
  • oder die Temperaturen nicht in allen Bereichen stabil sind.

Zu den hydraulischen Maßnahmen gehören außerdem:

  • der Abgleich der Zirkulationsleitungen,
  • der Ausbau unnötiger Abzweigungen,
  • und die Optimierung der Warmwasserführung.

Solche Schritte verbessern den Durchfluss langfristig – und damit auch die hygienischen Bedingungen.

3. Technische Sanierung bei wiederkehrenden oder hartnäckigen Befunden

Wenn Legionellen trotz wiederholter Maßnahmen immer wieder auftreten, spricht man von einem strukturellen Problem in der Anlage. In diesem Fall ist eine technische Sanierung notwendig, damit das System dauerhaft stabil bleibt.

Typische Schritte sind:

  • der Austausch alter oder beschädigter Leitungsabschnitte,
  • das Entfernen ungeeigneter Materialien, die starken Biofilm bilden,
  • die Installation eines neuen Warmwasserspeichers,
  • oder die vollständige Erneuerung der Zirkulation.

Diese Sanierungen wirken dauerhaft, sind aber auch aufwendiger. Deshalb wird zunächst geprüft, wo genau die Ursache liegt – zum Beispiel über eine Gefährdungsanalyse, die von geschultem Fachpersonal erstellt wird.

Sanierungsarbeiten sind die zuverlässigste Lösung, wenn Temperaturprobleme, Biofilm oder fehlerhafte Leitungsführung das Legionellenwachstum immer wieder begünstigen.

Legionellenfilter Duschkopf

Legionellenfilter als wirksame Prävention: Die Vorteile geprüfter Filterlösungen für sofortigen Schutz

Legionellenfilter bieten einen unmittelbaren Schutz, wenn erhöhte Werte im Trinkwasser festgestellt wurden oder der Verdacht auf eine Belastung besteht. Sie filtern Legionellen direkt an der Entnahmestelle heraus – noch bevor das Wasser vernebelt wird. Besonders bei Duschen und Wasserhähnen ist das entscheidend, da dort die Aerosole entstehen, über die eine Infektion möglich ist.

Filterlösungen wie die Systeme von Sanquell arbeiten mit einer sehr feinen Membran (typisch ca. 0,2 µm), durch die Legionellen nicht hindurchgelangen können. Das bedeutet: Sie können das Wasser weiterhin nutzen, auch wenn die Anlage gerade saniert wird oder noch keine unauffälligen Nachbeprobungen vorliegen.

Die größten Vorteile dieser Filterlösungen sind:

  • Sofortschutz ohne Eingriff in die Gebäudetechnik
  • Rückhalt von Legionellen und anderen wasserbasierten Keimen
  • einfache Installation direkt am Duschkopf oder Wasserhahn
  • weiterhin volle Nutzbarkeit von Dusche und Waschbecken, selbst bei positivem Befund
  • sinnvoll als Übergangslösung, aber auch zur zusätzlichen Sicherheit für Risikogruppen

Duschköpfe mit integrierter Membranfiltration

Ein Duschkopf mit integrierter Membranfiltration bietet beim Duschen den zuverlässigsten Sofortschutz. Beim Duschen entsteht der feinste Wassernebel und damit der kritischste Übertragungsweg für Legionellen. Filterduschköpfe von Sanquell halten die Bakterien bereits im Duschkopf zurück, sodass nur gefiltertes Wasser austritt.

Typische Eigenschaften dieser Filterduschköpfe sind:

  • endständige Filtration, direkt vor der Aerosolbildung
  • Membranrückhalt von 99,99999 % (je nach Modell)
  • kompatibel mit üblichen Duschschläuchen, daher leicht montierbar
  • mechanisches Funktionsprinzip ohne Chemie oder Strom

Durch das Prinzip „Filtern statt Sperren“ kann die Dusche in Wohnungen und Gebäuden weiterhin genutzt werden – ein wichtiger Vorteil, vor allem wenn mehrere Personen im Haushalt leben oder Einrichtungen geöffnet bleiben müssen.

Legionellenfilter für das Waschbecken

Auch an Waschbecken entstehen feine Wassertröpfchen, weshalb dort ebenfalls eine Infektionsquelle bestehen kann. Für diese Bereiche gibt es kompakte Sanquell-Waschbeckenfilter, die einfach an den vorhandenen Perlator angeschlossen werden. Sie eignen sich besonders dort, wo das Wasser regelmäßig für Gesichtspflege, Zähneputzen oder andere Tätigkeiten genutzt wird, bei denen Aerosole entstehen.

Vorteile dieser Filterlösung:

  • schnelle Montage mit Sicherheitsadapter
  • sichere endständige Filtration
  • keine Kontamination beim Filterwechsel, da der Adapter den Kontakt mit Rohwasser verhindert
  • geeignet für Haushalte, Praxen und Einrichtungen mit erhöhtem hygienischen Anspruch

Fazit

Legionellen sind kein unvermeidbares Schicksal, sondern meist die logische Konsequenz technischer Bedingungen wie zu niedriger Temperaturen oder fehlender Zirkulation. Die gute Nachricht ist, dass Sie diese Risiken durch aufmerksames Management – also ausreichend Hitze und regelmäßigen Wasseraustausch – effektiv minimieren können. Sollte es dennoch zu kritischen Werten kommen, greifen bewährte Sanierungsschritte, um die Anlage wieder hygienisch einwandfrei zu machen.

Um in der Zwischenzeit absolut sicher zu gehen oder Risikogruppen dauerhaft zu schützen, bieten endständige Legionellenfilter die effektivste Lösung. Sie ermöglichen es, Dusche und Waschbecken sofort wieder gefahrlos zu nutzen, unabhängig vom Zustand der Rohre. Mit der richtigen Kombination aus technischer Sorgfalt und geprüfter Filtration verwandeln Sie so ein potenzielles Hygienerisiko in kontrollierbare Sicherheit für Ihren Alltag.

FAQ

Sind Legionellen von Mensch zu Mensch übertragbar?

Nein. Die Übertragung erfolgt nach aktuellem Wissensstand ausschließlich über das Einatmen von vernebeltem Wasser. Eine direkte Übertragung zwischen Menschen gilt als extrem unwahrscheinlich.

Kann ich mein Trinkwasser bei einem Legionellenbefund weiterhin trinken?

Ja. Beim Trinken besteht kein Infektionsrisiko, da Legionellen die Magenpassage nicht überleben. Das Risiko entsteht ausschließlich beim Einatmen von Wassertröpfchen, zum Beispiel beim Duschen.

Welche Warmwassertemperatur ist für den Schutz vor Legionellen empfehlenswert?

Als Orientierung gelten mindestens 60 °C am Warmwasserspeicher und stabile Temperaturen über 55 °C im Leitungssystem. Das verhindert eine Vermehrung der Bakterien.

Wie oft sollte eine Legionellenprüfung durchgeführt werden?

In vielen Mehrfamilienhäusern ist eine Prüfung alle drei Jahre vorgeschrieben. In bestimmten Gebäuden (z. B. Gesundheitseinrichtungen) können kürzere Intervalle gelten. Freiwillige jährliche Prüfungen erhöhen die Sicherheit.

Wie schnell vermehren sich Legionellen bei günstigen Bedingungen?

In Temperaturbereichen zwischen 25 und 45 °C können sich Legionellen innerhalb weniger Tage deutlich vermehren. Stehendes Wasser und Biofilm beschleunigen diesen Prozess zusätzlich.



Die enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen; sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung zu vergleichen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Experten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung. Der Artikel enthält Links zu unseren Produkten.

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